Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 303
(PDF, 140 MB)
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Feste zur Folge- So wurde das Fest der Empfängnis Christi, d. h. das
Fest Maria Verkündigung für den neun Monate vor dem 25. Dezember
fallenden Monatstag, d. h. für den 25. März angeordnet. Das Fest der
acht Tage nach der Geburt nach jüdischem Gebrauche vollzogenen
Beschneidung und Namengebung wurde am Oktavtag des Weihnachtsfestes
, dem Neujahrstage, das Fest Maria Reinigung, des Gedächtnisses
der 40 Tage nach der Geburt erfolgenden Reinigung der Mutter, am

2. Februar, das der Geburt Johannis des Täufers 6 Monate vor dem der
Geburt Christi, am 24. Juni, gefeiert.

Das Neujahrsfest war früher nur ein im Gegensatze zu den beim-
Jahresanfänge üblichen Lustbarkeiten beobachteter Büß- und Fasttag,
erst gegen Ende des 6. Jahrhunderts ist es in das Fest der Beschneidung
und Namengebung umgewandelt worden.

Ursprünglich wurde das Gedächtnis der Geburt Christi an dem
neben den israelitischen Festfeiern, Ostern und Pfingsten seit dem

3. Jahrhundert im Oriente gefeierten Epiphanie- oder Theophanienfeste
am 6. Januar begangen, an dem auch aller von dem Evangelium berichteten
Tatsachen gedacht wurde, durch welche nach christlichem
Glauben das göttliche Wesen Christi offenbar geworden ist, so der
Huldigung durch die Magier, der Taufe im Jordan und der Wunder,
namentlich des ersten Wunders bei der Hochzeit in Kana. — Nach allgemeiner
Einführung des Weihnachtsfestes am 25. Dezeriiber wurde
dann das Gedächtnis an die Magier, wenigstens im Occident, das Hauptobjekt
der Festfeier. Es wird sich vielleicht noch Gelegenheit bieten,
im Anschlüsse an vorliegende Erörterungen über den „Stern der Magier"
auch im allgemeinen die Entwickelung der Traditionen und Legenden
über die Magier, die sogenannten heiligen „Drei Könige", zu beleuchten.

4. „Genialität."

Die Ueberzeugung unserer Kultur als Erzeugnis einer Rassenkreuzung.

Von Freya von Dohme.

Eine Lobpreisung des Widerstreits,
des Widerspruchs, des Gegensatzes
sollen die vorliegenden Zeilen sein, in
denen dargetan werden wird, wie auf
allen Gebieten Krieg und Kampf die
gebärenden Kräfte sind.

„Alle großen Kulturentwickeiungen", sagt Professor Paul Schultze-
Naumburg, „ entstehen aus der Befruchtung zweier an sich entgegengesetzter
Prinzipien, wie aus Vater und Mutter, die zusammen das neue
Kind zeugen. Nordischer Geist und südliche Kunst gingen eine Ehe
ein, und die Kinder daraus wurden schöne Geschöpfe."

Ohne Ermüden streitet die Gelehrtenwelt hin und her, wo die Anfänge
unserer Kultur zu finden seien. Die einen bezeugen ihre orientalische
Abstammung, die andern suchen nach Beweisen dafür, daß sie sich im
Norden selbständig entwickelte.

Professor G.Her man war es vorbehalten, lange vor Houston StCham-
beriain, diese Frage ebenso eigenartig wie logisch zu lösen. Im ersten Band
seiner „Sexual-Religion"*) zeigt er, „daß unsere zerissene, unharmonische

*) „Gnosis". Das Geheimnis der Ueberzeugung. Neuausgabe der „Sexual-
Religion* von Prof. G. Herman. 3 Bände. M, Altmanr, Leipzig.


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