Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 326
(PDF, 140 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0333
Suchsperson verlassen hat. Man kann durch Nadelstiche (anscheinend
in die Luft) Ort, Umfang und Größe der Säule feststellen. Jeder Nadelstich
, der die fluidale Gestalt trifft, wird von dem Körper des Magne-
tisierten empfunden, während ein Nadelstich direkt in den Körper keine
Empfindung auslöst. Wie ich später erörtern werde, hat M. Durville,
der bekannte Direktor der Schule für Magnetismus etc. in Paris, in
neueren Versuchen noch andere Mittel zur Feststellung des Doppelgängers
gefunden.

So wunderbar wie die Entstehung, so wunderbar sind auch die
Fähigkeiten und Eigenschaften dieses Doppelgängers. *) A. de Rochas
hat festgestellt, daß sich das Phantom nach seinem Willen von dem
physischen Körper entfernen oder sich demselben nähern kann. Seine
vorherrschende Tendenz ist die Entfernung. Das Phantom ist durchsichtig
. Es geht durch Wände und Mauern, ohne hierin ein Hindernis
zu finden. Es scheint auch die Gegenstände, in deren Nähe es sich
befindet, zu erhellen. Die Gestalt des Phantoms zeigt wie schon erwähnt
, in allgemeinen Umrissen die Gestalt der Versuchsperson. Mit
einem Worte, das Phantom des „Double" oder Doppelgängers entspricht
in allem dem Astralleib der Theosophen, den Gespenstern und Geistern
etc. Sensitive sehen das Phantom im Dunklen als schwach leuchtende
Erscheinung. Hält man eine Hand in dieselbe, so fühlt man einen
eigenartigen frischen Luftzug. Die im Tiefschlaf befindliche Versuchsperson
sieht den Doppelgänger und kann seine Bewegungen genau verfolgen
und dem Experimentator beschreiben, denn die Somnambule behält
während des Tiefschlafes die Fähigkeit der Sprache und des Denkvermögens
. Indes verliert sich beim Erwachen die klare Erinnerung an
jene Vorgänge.

Wird die Entfernung des Doppelgängers so groß, daß derselbe
dem Auge der Versuchsperson entschwindet, so klagt letztere über
Kältegefühl und wird von großer Unruhe erfaßt. Bei einem Versuche
Rochas hatte sich der Double vollständig entfernt und als er endlich
wieder zurückkehrte, hatte er die Form gewechselt! L., die Versuchsperson
, erkannte ihn nicht mehr und war hierüber sehr beunruhigt.
Sonderbarer Weise hatte L. während zwei Tagen nach dieser Sitzung
das Gefühl, daß ein fremdes Element in seinen Körper gedrungen sei.
Allmählich aber verschwand diese Empfindnng. Je mehr aber der
magnetische Schlaf vertieft wird, desto mehr gewinnt das Phantom an
Intensität und nimmt dann genau die Formen des physischen Körpers
an. Auch wiederholt es alle Bewegungen der Versuchsperson, wie
wenn es sein Schatten wäre. Die Phänomene werden nun bei weiterer
Vertiefung des Schlafes immer wunderbarer und mysteriöser. Die Versuchsperson
leidet immer mehr. Im 10. Grade sind ihre Hände mit
kaltem Schweiß bedeckt und die Person zittert vor Frost. Mehr und
mehr entfernte sich das Phantom. Bei einem derartigen Versuche sah L.,
wie sein Double von leuchtenden Formen verfolgt wird, welche von
ähnlicher Konsistenz, wie das Phantom zu sein schienen, doch von
anderer Farbe. Es waren bizarre Gestalten, ähnlich den Kaulquappen,
welche sich auf das Phantom stürzen wollten, das sie aber zurückwies.
Unwillkürtich tritt die Frage auf, ob nicht die noch weitergehende Ver-

*) Siehe außer den schon genannten Werken A. de Rochas auch „Annales des
Sciences pgychiques", 1895: „Les fantömes des Vivantes* von demselben Verfasser.


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