Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 358
(PDF, 140 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0365
Nun lehrt die okkulte Philophie, daß der Mensch eine Welt im
Kleinen, ein „Mikrokosmos" ist, dennoch spielen sich in ihm analoge
Prozesse wie im Makrokosmus ab. So darf es uns nicht Wunder
nehmen, daß das geistige Prinzip im Menschen endlich volle Herrschaft
über die physische Hülle gewinnt, und nun sind uns alle die
wunderbaren Phänomene, über welche in diesem Aufsatz berichtet wurde,
näher gerückt.

Man ersieht daraus sofort, daß die materialistische Wissenschaft
von total faschen Anschauungen ausgeht, wenn sie beispielsweise
erklärt, daß das Gehirn die Gedanken allein erzeuge, oder um mit
Prof. Forel*) zu reden: „da$$ Seele und ßebirntätigkeit ein und dasselbe Ding
seien/'

Ja das Gehirn ist die „Hochburg" der materialistischen „Professoren".
Da wird dem Laien verkündet, wie herrlich weit es die Gehirnanatomie
gebracht habe, wie genau man heute die Bezirke für alle Tätigkeiten
der Seele kennt usw. Recht schön, meine Herren, aber was sagt die
Wissenschaft zu folgenden Tatsachen, die gar nicht spifiti$tisd>er Hatur sind und
trotzdem genügen, die materialistische Unscbauung zu stürzen.

Dr. J. Ennemoser berichtet in seinem Werke „Der Geist des
Menschen in der Natur oder Psychologie in Uebereinstimmung mit der
Naturkunde" Seite 708 Folgendes:

Das Bewußtsein, der Verstand und der Wille gehen bei sehr starken
Verletzungen und nach sicheren Beobachtungen bei gänzlicher Hirnauflösung
(freilich nur in seltenen Fällen) nicht verloren, ja erleiden
sogar nicht einmal eine auffallende Veränderung; wie es Leichenöffnungen
oft gezeigt haben (mehrere in Heckers Annalen 1827, Oktober) und Hufeland
hat im praktischen Journal für Heilkunde — 1823 Oktober — einen
höchst merkwürdigen Fall aufgezeichnet, wo ein zwar lange Kranker
bis zur letzten Stunde seines Lebens nicht die geringste Spur von
Geistesstörung hatte, wohl aber gelähmt war. Man fand den Hirnschädel
wie eine leere Büchse, nur mit etwas Wasser gefüllt! Keine Spur von
Gehirn, weder in den vorderen noch mittleren Gruben der Basis cranii,
noch auf der Selia turicica.

Die Geistesfähigkeit behielt er bis zum Tode dergestalt bei, daß er
als seine Schwester ihm am Charfreitag, dem Tag vor seinem Tode,
sagte, daß sie in die Messe ginge, er ihr erwiderte: „Sage doch vielmehr
ich gehe zum Amt, heute ist ja keine Messe". —

„Ich habe in meinem Werk „Moderne Rosenkreuzer" einige analoge
Fälle dieser Art (im IX. Kapitel) gesammelt, mag der Herr Prof.
Forel daselbst nachlesen, da ich unseren Lesern Wiederholungen bekannter
Dinge nicht auftischen will.

Zudem hat schon Prof. Dr. J. H. Schmick in seinem vortrefflichen
Buch „Die Unsterblichkeit der Seele naturwissenschaftlich und philosophisch
begründet", diese Sache ausführlich behandelt. Prof. Dr. Schmick
kommt nun im genannten Werk zu dem bemerkenswerten Schluß:

„Alles Vorstehende spricht nun in überwältigender Weise dafür,
daß wir nicht das Gehirn als Organ des Leibes in dem gewöhnlichen
Sinn des Wortes aufzufassen haben, welches ganz allein das sogen.

*) Beilage der „Münchener Allgemeinen Zeitung", Internationale Wochenschrift
für Wissenschaft, Kunst und Technik vom 9. Jannar 1909. „Kenne dich selbst!"
von Prof. Dr. phil. jur. et med, August ForeJ.


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