Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 411
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
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zuziehen und für religiöse Zwecke zu verwenden. — Andererseits mögen
Astrologen eine Bestätigung ihrer Annahmen in der Mitteilung finden,
daß im Jahre 1899 indische Astrologen Prophezeiungen machten, die
sich auf den Burenkrieg zu beziehen schienen.

Es wird sich vielleicht noch Gelegenheit bieten, weitere Beiträge
zur Geschichte des Okkultismus unter diesem Küstenvolke zu sammeln.

9. Das „Gesetz der Einheit1'.

Eine Studie von Wilhelm Gessmann jun., Graz.

I.

Der große Mystiker Hofrat von Eckartshausen, der heute leider
fast ganz vergessen ist, hat in einer bedeutenden Anzahl von Veröffentlichungen
, die jetzt ziemlich selten und schwer erhältlich sind, seine
genialen Gedanken niedergelegt. Besonders interessant und beachtenswert
erscheint mir seine „Zahlenlehre der Natur", die im Jahre 1794 in
Leipzig erschienen ist. Das ziemlich umfangreiche Werk (über 900 Seiten)
enthüllt eine Fülle von Wahrheiten aus den verborgensten Tiefen der
Natur. Wie schon der Titel des besagten Werkes andeutet, handelt es
sich um die Beziehungen zwischen den Zahlen und der Natur, in weiterem
Sinne um das Verhältnis zwischen Zahl und Weltgesetz, Weltwerk und
Weltschaffen, Zeit, Raum und „Geist". Wunderbar ist das Werk! Man
könnte es eine Dichtung nennen aus der Urvergangenheit oder eine solche
aus der Urzukunft! Fast niederschmetternd wirkt die Fülle der strahlenden
„Wahrheitskrystalle". Niederschmetternd und dabei erhebend! Wir sehen
in die Werkstätte der gewaltigen Natur, sehen zuerst nur scheinbar sinnloses
Gewirr, zwecklose Bewegung — doch bald haben wir das Gesetz
kennen und bewundern gelernt, daß da herrscht, das einfache, großartige
und mächtige Gesetz der Naturwahrheit, der Weltenweisheit: „Das Gesetz
der Einheit."

Und siehe da! Aus Chaos werden greifbare, geordnete Gebilde.
Aus Urkraft, aus wilder, ungestümer Urkraft ersteht uns eine Weltkraft,
Allmacht oder Allliebe, Bewegung und Ruhe in harmonischem Zusammenwirken
. Aus einem Wirbel von Erscheinungen treten uns Dinge
entgegen, die einheitlich sind, einheitlich waren und sein müssen!

Einheit überall, die sich scheidet und im „Scheiden" schafft und
wirkt. Die Ruhe, die Bewegung erzeugt, das Licht das Schatten wirft.

Die Menschheit eine gewaltige Einheit! Doch im Innern noch der
Wirbel, der scheinbar ordnungslose Wirbel. Das Weltall eine großartige
Einheit. Doch der leuchtende, drehende Weltenkreis! Im Größten liegt
die Einheit und im Kleinsten.

Ob unendlich klein, ob unendlich groß — im Unendlichen ist Einheit
. Zwischen den Gegensätzen der Größe und des Raumes wirbelt das
Leben der Einheit zu!

Und der denkende Mensch schafft Wunder. Er betrachtet den
strahlenden, flimmernden Nachthimmel, und in der Erhabenheit der Aa-
schauung findet er das Gesetz der Einheit.

Im Menschen liegt das Vermögen, Gegenstände anzuschauen und
die Bilder dieser Gegenstände aufzunehmen.

Die Kraft, welche die Grundursache dieses Vermögens ist, nennen
wir Denkkrait und das Bewußtsein der aufgenommenen Bilder Begriffe
oder Ideen.


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