Freiburger historische Bestände - digital

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ankündigt. Wenn man gegen den Vorhang drückt, so fühlt man einen
Widerstand, ähnlich dem eines mit Luft gefüllten elastischen Ballons.
Wird die Materialisation vollkommener, dann bildet sich der Ballon zu
einer Art Zange um, welche einen Gegenstand, den man hinhält, durch
den Stoff durch ergreifen kann; schließlich wird aus der Zange eine
Hand, deren verschiedene Finger durch den Stoff hindurch fühlbar sind;
sie kann sogar, wenn sie aus dem Vorhange tritt, von den Beobachtern
gesehen und direkt gefühlt werden. In einer unserer Sitzungen im
Jahre 1896 im Schlosse von Choisy-Yvrac bei M. Maxwell war der
General Thomassin Kontrollierender der linken Hand und ich solcher
der rechten Hand. Wir hielten die Hände des Mediums fest und konnten
dieselben überdies sehen, denn die Sitzung fand am hellen Tage in
einem Zimmer statt, in welchem man nur die Läden geschlossen hatte.
Die Persönlichkeit, welche wir, um uns den Gewohnheiten der Eusapia
anzupassen, John nannten^ hatte uns gesagt (durch den Mund des Mediums
), daß er ein „alter Aegypter" gewesen sei. Der General sprach
ihn arabisch an. Als Eusapia hierauf nichts antwortete, sagte ich: „Du
siehst nun, John, daß du nur ein Schelm bist." Sofort blähte sich der
Vorhang, ballte sich gegen meine linke Wange und ich fühlte, wie ein
Daumen unter mein Kinn kam und die übrigen Finger meinen Hals
umspannen, gleichsam als wollte man mich am Sprechen hindern. Ich
konnte aber doch lachend sagen: „Nun, John, du mußt durch meinen
Scherz nicht beleidigt sein." Unmittelbar darauf fiel der Vorhang zurück
und ich fühlte auf meiner Hand, welche immer noch jene der Eusapia
hielt, drei freundschaftliche Klapse. Einen Augenblick später kam eine
große Hand, die jeder von uns mehr oder weniger deutlich sah, aus
dem Vorhang. Sie legte sich dem General auf den Kopf und bewegte
denselben hin und her trotz seines Sträubens. Eusapia sagte währenddem
wiederholt: „Wackerer General! Wackerer Generali"

In einer anderen Sitzung hielt ich eine der Hände der Eusapia, die
sich im Trance befand. Ich bat das Medium, zu versuchen, einen Abdruck
dieser Hand in einan zu diesem Zweck bereit gestellten Klumpen
Tonerde zu machen. Eusapia näherte ihre Hand, deren Finger der
plastischen Materie; als letztere nur mehr zehn Zentimeter davon entfernt
war, hielt ich den Arm an und befahl dem Medium, nun die Sache
auszuführen. Hierauf hörte ich einen Stoß, Eusapia sank zurück und
ich konstatierte in der Tonerde den Abdruck ihrer Finger. Man hat
ziemlich oft Abdrücke auf Entfernung erhalten und zwar nicht nur der
Hände, sondern auch des Gesichts der Eusapia und dies unter Umständen
, welche keinen Zweifel über die Aechtheit des Phänomens lassen.

Bei den von Chevalier Chiaia erhaltenen Abdrücken bemerkt man,
daß dieselben nicht immer das Gesicht des Mediums zeigen und bei
zweien dieser Abdrücke sieht man den Abdruck einer Hand über dem
Kopf, wie auf den Photographieen des M. de Fontenay. *) Dieses sonderbare
Phänomen kommt noch mehr zum Ausdruck in einem Abdruck,
welcher von Dr. Paolo Visani-Scozzi in Florenz 1895 erhalten wurde.**)

Aus all dem geht hervor, daß die Exteriorisation eines leuchtenden
Fluidums und Bildung fluidischer Hände Phänomene sind, welche hin
und wieder von verschiedenen Personen und unter verschiedenen Umständen
beobachtet wurden. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß die

*) Siehe „Annales des Sciences Psych." 1908, Seite 52 ff.
•*) do. 1908, Seite 281.

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