Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 420
(PDF, 140 MB)
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Photographien des M. de Fontenay nicht auf einer Täuschung, sei sie
bewußt oder unbewußt ausgeführt, beruhen und dies umsomehr, als man
auf diesen Bildern das sonderbare Phänomen der über dem Haupte gebildeten
Hände wiederfindet, wie sie in den Abdrücken erscheinen, bei
welchen es doch unmöglich ist, von dem Trick der Befreiung der Hände
des Mediums zu reden.

Nachfolgend einige Erklärungen, welche als erster Wegweiser für
eine künftige Theorie dienen mögen. So ungenügend dieser Versuch
auch sein mag, er wird doch ein schwaches Licht auf die Phänomene
werfen, welche absolut unbegreiflich bleiben werden, wenn man sie für
sich allein studieren will und nicht untersucht, ob sie nicht spezielle
Fälle eines größeren Phänomen-Gebietes sind.

* *

*

Zu allen Zeiten und in allen Ländern haben die Philosophen zugegeben
, daß der lebende Mensch aus Körper und Geist besteht. Den
Geist können wir uns nicht vorstellen. Alles, was wir von ihm wissen,
ist, daß von ihm die Erscheinung der Gedanken und des Willens
kommen. Den Körper zu definieren ist unnötig. Man unterscheidet
bei demselben zwei Dinge: die grobe Materie (Knochen, Fleisch, Blut
usw.) und ein für gewöhnlich unsichtbares Agens, ein Fluidum, das dem
Geiste die Empfindungen des Fleisches übermittelt und den Nerven die
Befehle des Geistes mitteilt. Innig an den Organismus gebunden, der
dieses Agens während des Lebens zu verbergen scheint, befindet es sich
analog der Elektrizität an der Oberfläche der Haut und entweicht je
nach dem Individuum in mehr und weniger Effluvien nur durch die
Sinnesorgane und durch die am meisten abstehenden Partien des Körpers
, wie die Fingerspitzen. Es kann sich im Körper unter dem Einfluß
des Willens verschieben, da die Aufmerksamkeit unser Gefühl
an gewissen Stellen vermehrt, während andere mehr oder weniger unempfindlich
werden. Man sieht, hört und fühlt nicht richtig, wenn man
eben nicht schaut, nicht horcht und nicht schmeckt.

Bei gewissen Personen, die man Versuchspersonen („Sujets") nennt,
ist der Zusammenhang zwischen dem Nervenfluidum und dem fleischlichen
Organismus so schwach, daß sie dieses Fluid unter verschiedenen
Einflüssen aus dem Körper nehmen können. Das Experiment hat gelehrt
, daß jene Substanz gewöhnlich, wenn sie exteriörisiert ist, die Form
anzunehmen sucht, welche sie im physischen Körper, dessen sämtliche
Teile sie durchzieht, besitzt und sich nach demselben Systeme zusammensetzt
. Daher die Bildung der gewöhnlichen Phantome, welche ganz den
Anschein der Lebenden haben, von denen sie abstammen. Aber die
Erfahrung hat auch gezeigt, daß dieser fluidische Körper sich unter dem
Einfluß des Willens formen kann, wie der Ton unter der Hand des Bildhauers
und diese oder jene Gestalt darstellen kann, welche durch den
Gedanken des Mediums oder seines Magnetiseurs hervorgerufen ist.

Das würde die verschiedenen Gesichter erklären, welche man durch
die Eusapia par distance in Abdrücken erhalten hat. Man begreift zugleich
, daß dieses Medium, das entweder sich nicht vollständig zu exteri-
orisieren vermag oder nicht will, aus der fluidischen Materie nur Körperteile
formt, denen sie eine temporäre psychische Form geben will, z. B.
Hände und Arme, derer sie sich zum Berühren der Apparate usw. bedient
, wenn letztere außer ihrer Reichweite sich befinden. Die häufige
Bildung solcher Hände über dem Haupte der Eusapia und zwar genau


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