Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 427
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
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ähnlichen Charakters eine besondere Stellung ein und insbesondere selbst derjenige,
der auf dem Gebiete der Experimentalpsychologie nicht durchaus Neuling ist, wird
manches Neue oder doch wenig Bekanntes darin finden. Der erste Teil handelt
mehr oder minder ausführlich über Persönlichen Magnetismus, Hypnotismus, Mes-
merismus, Suggestive und Psycho-Therapie, Gedankenlesen, Telepathie, der zweite
über Magnetische Heilweise, Willensschulung, Hellsehen etc., und was darin über
Telepathie, Hellsehen gesagt ist, verdient weitgehende Beachtung.

Was das besagte Werk vollends von anderen Kursen unterscheidet, ist die
Angabe von Verhaltungsmaßregeln in manchen kritischen Fällen und ferner die
freundschaftliche und eindringliche Mahnung, die geweckten Kräfte zur Entwickelung
und Vervollkommnung seiner Persönlichkeit, Stärkung und Läuterung des Willens
zu verwenden, wodurch der Schüler zugleich vor der Versuchung zu Mißbräuchen
bewahrt wird. So glaube ich, das bezeichnete Werk insbesondere den etwas vorgeschrittenen
Okkultisten doch empfehlen zu können. W. Vidyärtha.

Mit der Wünschelrute hat der praktische Arzt Dr. med. Aigner aus
München in Dornburg bei Jena mit Hilfe eines durch Zufall entdeckten völlig gesunden
19jährigen Bauernburschen als Medium eine Reihe von erstaunlichen Versuchen
gemacht, die alle geglückt sind. Er ging mit dem Burschen, dessen Augen
verbunden waren, in den von der Wasserleitung unterführten Straßen spazieren,
nachdem er sich über das Leitungsnetz oberflächlich informiert hatte. Die Rute
aus Zinkdraht hat jedesmal aufs präziseste die eisernen Wasserleitungsröhren durch
Aufschlagen angezeigt. Dr. Aigner führt die Wirkung auf Radioaktivität zurück.

Doppelgänger? Aus Nied. Wellhotten a. Elbe (Böhmen) wird uns von einem
Leser geschrieben: Im Feber 1905 starb mein im 71. Lebensjahre stehender Vater
an Lungenentzündung. Vierzehn Tage vor seiner Auflösung ging dies hier wohnhafte
Berta M. am lichten Tage nach dem nahen Orte Labutin. Außerhalb des
Ortes begegnete sie auf freier Straße meinem Vater. Beide kannten sich als Nachbarn
gut und sie hatten sich stets gegrüßt. Berta M. grüßte meinen Vater wie
immer, doch dieser ging an ihr vorüber, ohne den Gruß zu erwidern. Berta M.
verwunderte sich darüber nicht wenig, war doch zwischen beiden bis zur Stunde
kein Mißton gewesen. Wie um zu horchen, ob mein Vater nicht etwa doch noch
grüßen werde, drehte sie sich nach dem Begegnen noch einmal um, doch mein
Vater, der jetzt kaum 4—5 Schritte von ihr hätte entfernt sein können, war nicht
mehr zu sehen, es war, als habe ihn der Erdboden plötzlich verschlungen. Nochmals
sei erwähnt, daß der Vorfall sich auf freier Straße ereignete und die Aussicht
nach überall hin frei war.

Eine seltsame Prophezeiung. Vor kaum acht Tagen veröffentlichte
die berühmte Neapeler Schriftstellerin Mathilde Serao in der Pariser Zeitschrift:
„Les annales" eine merkwürdige Weissagung in Märchenform, in der es heißt:
„Heute ist die Stadt schön, weil Gott es will. Die köstliche Stätte, die wir
bewohnen, muß verschwinden. Wir glauben sie unsterblich, und sie ist dem
Tode geweiht. Wir denken sie ewig, und ihr Dasein hängt an einem Faden,
wie das eines Kindes. Sie muß sterben, sie wird sterben .... Siehst du
den Hügel, an dessen Fuß sich diese schönen meerumspiegelten Städtchen
lagern und dessen Abhänge mit fruchtbringenden Weinbergen bedeckt sind?
Siehst du diesen Hügel, der von schwarzen, grausigen Strichen durchzogen ist
Er ist es, der der Stadt den Tod bringt. Dieser Hügel ist unser Henker. — Und
niemand weiß weder Stunde noch Tag. In der lärmenden Stadt geht jeder seiner
Beschäftigung nach oder eilt dahin, wo ihn das Vergnügen hinzieht, oder schreitet
nachdenklich nach der Stadt, zu der ihn der Schmerz ruft. Jeder liebt, haßt, genießt,
weint — lebt, mit einem Worte, wie wenn nichts geschehe . . . Aber am kommenden
Tage wird das Gewimmel aufgescheucht. Die Erdstöße lösen einander ab in
regelmäßigen Zwischenräumen. Grausige Zuckungen schütteln die Berge, deren
Abhänge mit Feuer bedeckt sind. Es regnet den Tod auf die Stadt. Unter dem
verzweifelten Brüllen der Sterbenden, unter dem Krachen der stürzenden Häuser,
unter der grauenhaften Wucht des Erdbebens, unter dem heulenden Sturm, der das
Meer schüttelt, unter dem Zusammenbruch der ganzen Natur hält der Tod siegreich
und triumphieren^ seinen Einzug. — Und Neapel stirbt in einer Riesenfeuersbrunst." —
So spricht Mathilde Serao von Neapel, das heute noch steht.

Aus dem unglücklichen Messina: Eine telepathische Rettung. Ein
Matrose des Panzers „Regina Elena" war mit einem Mädchen, das unter den
Trümmern Messinas verschüttet lag, verlobt. Der Matrose erhielt die Erlaubnis
, seine Braut auszugraben. Er grub fieberhaft vier Tage nach der Geliebten,


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