Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 438
(PDF, 140 MB)
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„Alle genannten Lebewesen sind befähigt, für so kleine Reize, daß
sie einzeln keine Wirkung hervorbringen, bei oftmaliger Wiederholung
dennoch empfindlich zu sein. Und da sich bei solchen Versuchen am
sichersten Ermüdungserscheinungen nachweisen lassen, wurde auf ganz
exakte Weise hierdurch bewiesen, daß auch Pflanzen nach gleichem
Gesetz ermüden wie der menschliche ltluskel oder des Hlenscben ?)irn!"

Wenn wir Okkultisten nun hinzufügen, daß die Pflanzen, wie Freiherr
von Reichenbachx) schon eingehend nachgewiesen, dieselben o d i s c h e n
Ausstrahlungen wie der Mensch zeigen, so bedarf es keines weiteren
Beweises des analogen Aufbaues von Pflanzen- und Menschenleib. Da nun
aberRochas in seiner „Ausscheidung desEm pfindungsver mögens"2)
(durch Erweiterung der Reichenbach'schen Versuche) die Möglichkeit des
Heraustretens der menschlichen Seele, welche die Ursache der Od-
strahlung ist, aus dem physischen Körper experimentell darlegte, so
sieht jeder, der sehen will, daß kein Glied mehr in der Beweiskette fehlt:
Pflanzen und höherstehende Organismen, der Mensch selbstredend mit eingeschlossen,
besitzen eine Seele und diese ist das organisierende Prinzip, richtiger gesagt, die sub-
stanzielle T)ülle, der feinstofflid)e Organismus, welcher dem physischen Körper erst Eeben
verleibt (ohne welchen er ein Leichnam ist), und dieser feinstofflicbe Organismus
ist der träger des denkenden und wollenden Prinzipes. Das 6ebirn ist also lediglich
Werkzeug dieser aud) unabhängig vom physischen Körper wirksamen Prinzipien, wie
ich in meiner letzten Arbeit: „Dematerialisation und Rematerialisation lebender Personen
" an eklatanten Beispielen nachgewiesen habe.

Doch nun wieder zurück zu Francas „Pflanzenpsychologie". Franca

sagt: „So entstand gewissermassen wider Willen der Torscher selbst eine Pflanzen»
Psychologie. Es ist hier natürlich nicht möglich, ihren Umfang, ihre Bedeutung
und ihr Beweismaterial auch nur im Umriß anzudeuten, ich
muß diesbezüglich auf meine demnächst erscheinende „Pflanzenpsychologie
" verweisen.

Ein ganzes Schrifttum ist darüber erschienen, das seinen Mittelpunkt
in der „Zeitschrift für den Ausbau der Gntwi&elungslehre" gefunden hat. Eine
merkwürdige Art neuer Naturforschung ist dadurch entstanden, die an
die Pflanzen Fragen stellt und von ihnen sinnvolle Antworten erwartet.
Man versetzt — um einige der merkwürdigsten Ergebnisse aus der oben
genannten Zeitschrift vorzuführen — Pflanzenwurzeln in eine Zwangslage,
läßt sie durch einen engen Spalt hindurchwachsen, um zu sehen, wie
sie sich helfen, oder man bringt die Pflanze unter ungewohnte Verhältnisse
, zwingt sie, statt auf ebener Erde an einem Abhang zu wachsen,
bringt rankende Pflanzen in die kuriose Lage, untätig zu sein, da man
ihr künstliche Stützen verschafft verurteilt Wasserpflanzen dazu, sich
Mittel zum Leben in feuchter oder trockener Luft zu verschaffen u. dergl.
mehr. Mit anderen Worten: man reizt die Pflanzen, uns zu verraten,
wie weit ihre Fähigkeiten reichen. Und da tun sich Blicke in eine fremde,
verzauberte Hielt auf, die doch immer wieder an menschliches erinnert.

Die Wurzel tut etwas, was ihr nicht einmal ein Märchenerzähler
zugetraut hätte; sie spaltete sich entzwei, um so verjüngt besser ihrer
fatalen Lage entrinnen zu können, sie veränderte selbsttätig und in einer unbeschreiblich
sinnvollen lUeise ihren ganzen inneren Bau, verlagerte edle und wichtige
Organe so, dass ihnen später kein Leid zugefügt wird, wenn sie den Spalt durdv
kriedrt.

!) Vergleiche: Freiherr von Reichenbach: „Die Pflanzenwelt in ihren Beziehungen
zur Sensitivität und zum Ode.a (Verlag Max Altmann, Leipzig.)
2) Soeben erschienen. Verlag von Max Altmann, Leipzig.


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