Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 446
(PDF, 140 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0453
große Probe der Aufrichtigkeit ihrer Bekümmernis und Reue. Ekhum-
mescha schwieg und die treuen Scharen sangen Lieder des Preises und
der Anbetung, vermischt mit Schmerz und Klage über das Schicksal
ihrer gefallenen Brüder. Sie ratschlagten unter sich und mit einer
Stimme durch den Mund des Wischnu flehten sie zu Ekhummescha,
daß er ihnen vergönnen möchte, gelegentlich in die acht Welten der
Strafe und Läuterung herabzusteigen, um die Gestalt des Menschen anzunehmen
und durch ihre Gegenwart, ihren Rat und ihr Beispiel die
unglückseligen verderbten Geister gegen die ferneren Versuchungen des
Moisasur und der rebellischen Führer zu schützen. Ekhummescha gewährt
ihre Bitte und die treuen himmlischen Scharen sangen mit lautem
Frohlocken Lieder der Freude und des Dankes.

Als alles still war, redete Ekhummescha aufs neue und sprach:
Du, Birmah, bekleidet mit dem Glanz meiner Herrlichkeit und bewaffnet
mit meiner Macht, steige hinab in die tiefste Welt der Strafe
und Läuterung und verkünde den rebellischen Geistern die Worte, die
ich geredet und das Urteil, das ich gesprochen habe und siehe sie einziehen
in die Körper, die ich ihnen bereitet habe.

Und Birmah stand vor dem Throne und sprach: Ekhummescha,
ich tat, wie du befählest. Die gefallenen Geister frohlocken über dein
Erbarmen, bekennen die Gerechtigkeit deiner Ratschlüsse, bezeugen ihre
Bekümmernis und Reue und sind in die sterblichen Körper eingezogen,
die du ihnen bereitet hast." —

Diese höchst merkwürdige Mythe betrachten die Verehrer des
Ekhummescha als unmittelbare Offenbarung. Denn im Anfange des
gegenwärtigen vierten Zeitalters (etwa 1600 v. Chr.) machten die drei
erstgeschaffenen Wesen und die übrigen treu gebliebenen Geister, von
dem tiefsten Schmerz über die immer wachsende Bosheit ihrer gefallenen
Brüder durchdrungen, den Schluß, dies rühre blos daher, daß sie die Bedingungen
ihrer Rettung, die ihnen durch Birmah bloß mündlich mitgeteilt
worden, nach und nach wieder vergessen hätten. Sie baten daher
Ekhummescha um die Erlaubnis, seine Aussprüche und die Bedingungen
ihrer Wiederherstellung in einem förmlichen Gesetzbuch niederzulegen
und daß einige der guten Dewetas zu den Abgefallenen hinabsteigen
dürften, um dies Gesetzbuch ihnen bekannt zu machen und zu
predigen, damit sie, wenn sie auch fernerhin in Ungehorsam verharrten,
keine Entschuldigung oder Ausrede hätten. Ekhummescha bewilligte die
Bitte und alle erboten sich, die Gesandtschaft zu übernehmen, aber er
wählte aus ihnen diejenigen, die er am geschicktesten fand und wies
ihnen die Regionen der bewohnten Welt zu ihrem Geschäft an. Einen
Geist der ersten Ordnung bestimmte Gott für den östlichen Teil dieser
Erde und gab ihm den Namen Brahma, der das Göttliche seiner Lehre
und seiner Sendung bezeichnet.

Birmah diktierte auf Ekhummeschas Befehl dem Brahma und den
übrigen Abgeordneten Dewetas die Gebote und Bedingungen, die Birmah
anfangs den Verbrechern mündlich kund getan hatte. Brahma empfing
diese Gesetze und schrieb sie in der Dewetasprache, und da er zu Anfang
des vierten Zeitraums herabstieg, menschliche Gestalt und die
Regierung von Indien nahm, übersetzte er das Gesetz ins Sanskrit und
machte es bekannt.

So erhielten die Menschen den Sastra des Brahman.

(Fortsetzung folgt.)


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