Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 452
(PDF, 140 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0459
Technik der Geburtshoroskopen begründet sind. Also wird sich auch
die Epoche der Konzeption nicht immer ein und demselben Schema
fügen.

Mir sind folgende Fälle von genau mit der Uhr beobachteten
Geburten zur Hand, wobei allerdings die Unsicherheit des entscheidenden
Augenblickes besteht, der entweder aber von dem Beginn der Atmung
oder von der Berührung mit der äußeren Luft als Trägerin der
elektromagnetischen Aura der Erde abhängig ist. Zwei Fälle ergaben
eine gut stimmende Epoche, ein dritter zeigt bei ca. neunmonatlicher
Epoche (Geburt am 12. August, Epoche am 14. November) den Aszendent
11° 47' M, den 3 der Epoche in 12° 37' M; diese Differenz betrüge in
der Geburtszeit IV2 Minute. Ein vierter Fall würde die Geburt auf
ca. 4 Minuten später, ein fünfter auf 4 Minuten früher bedingen, aber
die Beobachtung läßt dies nicht zu und man hätte sich um 4 Minuten
geirrt, wenn man nach den Epochen „korrigiert" hätte. In einem sechsten
Fall paßt nur eine achtmonatliche Epoche so ziemlich: ist es ein Achtmonatskind
oder diese Epoche (wie sehr wahrscheinlich) nur Zufall?
Auf andere genau selbst bestimmte Geburtsfiguren paßte gar keine
Epoche oder sie blieben doch sehr zweifelhaft. Alles in allem ersieht
man, daß die Nachprüfung mit Direktionen erforderlich bleibt. Aber
man kann auch sehr mit den Epochen irren. Denn es ist, wie gesagt,
oft ungewiß, welche Epoche und ob eine reguläre oder eine irreguläre
passen wird, oder ob überhaupt eine nach diesen Regeln berechtigt ist.
Schließlich weiß man nie, ob die gefundene, anscheinend auch passende
Epoche tatsächlich das Horoskop der Konzeption ist.

Die Ermittelung der genauen Geburtszeit, wofern sie nicht schon
durch Beobachtung gesichert ist, wird allerdings immer schwierig bleiben;
aber was will man damit auch, wenn die weiteren Bearbeitungen der
Horoskope daraufhin nachher doch unterlassen werden? Dies ist bekanntlich
die Regel, man beschränkt sich auf die vagen psychologischen
Elemente und auf Deutungen und Auslegungen hinterher. Die prognostische
Partie ist auch in den Lehrbüchern wenig zuverlässig, die
Methoden sind zwar reichhaltig, aber bald sieht man die Elemente der
einen, bald der anderen für die wichtigen Ereignisse wirken und im
Ganzen und Großen besteht eine nur schlecht verhehlte Ratlosigkeit, von
der das Publikum nichts weiß. Es hört vielmehr aus den Reklamen,
daß man seine „Zukunft" aus dem Horoskop erfahren könne, oder nimmt
es wenigstens an, ebenso setzen die Gegner dies voraus, und da sie
diese vulgäre Forderung selten erfüllt finden, so erklären sie alles für
Aberglauben, — allerdings immer ohne jede Untersuchung. Die Prognostik
ist in Geburtshoroskopen ein bisher nur zum Teil geklärtes
Gebiet, in manchem allerdings einfach, im ganzen aber und gerade in
Bezug auf die Zeiten der Krisen des Lebens äußerst kompliziert, woher
auch die Mutmaßungen solcher meist schwierig liegen, wegen der Verstecktheit
und Akkumulation der Elemente. Aber auch dann wird man
die genauen Tatsachen noch immer nicht wissen können.

Um auf Friedrich Nietzsches Horoskop zurückzukommen, so
fand ich bei einer schon vor Jahren angestellten Untersuchung, und
zwar ohne jeden Seitenblick auf das Horoskop der Konzeption, daß die
Zeit von 10 Uhr 71/* Min. Vormittags am besten paßt. Die ausführliche
Begründung muß ich mir noch vorbehalten, sie kann im Wesentlichen
nur aus mathematischen Elementen bestehen und technischer
Natur sein, denn auf die üblichen psychologischen Begründungen ist


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