Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 462
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0469
Die positive lokal betrachtet, ist innerlich und äußerlich — geistige
Wahrheit und sinnliche; und sämtliche diese Anschauungen konstituieren
die Konstruktion der Begriffe der reinen Wahrheit des menschlichen
Verstandes.

EH

■ i Hin« in—«aaMgan

III. SpiPitismas, Magnetismus, nata^
gemässe Lebensweise q. Vefsehiedenes.

8. jW. filier, das berühmte jYiaterialisations-jyieöium.

Von Josef Peter, Oberst a. D. (München.)

In Paris tobt gegenwärtig der Kampf um die Echtheit der Millersehen
Phänomene. Schon während der letzten Sitzungen des berühmten
kalifornischen Mediums hatte man in eingeweihten Kreisen Verdacht geschöpft
, da man Bewegungen, Geräusche etc. während der S£ance bemerkt
haben wollte, welche nicht ganz einwandfrei zu erklären waren.
Bald nach Abreise M. Millens nach seinem nunmehrigen Wohnort New-
York brach der Sturm los. Cesare de Vesme, Chefredakteur der
Annales des Sciences Psychiques, eröffnete den Angriff und zwar, wie
man sehen wird, in außerordentlich scharfer Weise. Es soll gleich im
Voraus bemerkt werden, weder M. de Vesme noch die übrigen Angreifer
Millers haben direkte, zwingende Beweise ins Treffen führen können und
von einer sogen. Entlarvung des berühmten Mediums kann in keiner
Weise gesprochen werden. Es ist ein Indizienbeweis, der geführt wird,
welcher aber trotz Aufwand von unendlich viel Scharfsinn zu keiner
gerechten Verurteilung Millers führen wird. Freilich, die Anklagsmomente
sind mitunter recht schwerwiegend und man wird sie in weiteren
Kreisen durchaus nicht als harmlose Spielereien der bösen Skeptiker
ansehen. Schon die Namen der den Angriff führenden Männer gestatten
ein einfaches Uebergehen der Sache nicht; ja es ist keine Frage, wenn
M. Miller nicht die Anklagen dadurch verstummen macht, daß er sich
einem wissenschaftlichen Komitee zur systematischen Prüfung zur Verfügung
stellt, dann wird seine Mediumität vor dem Forum der Wissenschaft
nicht Geltung finden. Es wäre das tief beklagenswert, denn ich
bin mit vielen Anderen, welche an Sdancen Millers teilgenommen haben,
auch heute der Ueberzeugung, daß er ein starkes Medium ist und daß
die Phänomene, die wir sahen, echt waren. Dies bleibt selbst bestehen,
wenn seine Angreifer beweisen könnten, daß das Medium in den letzten
Sitzungen sich Tricks bedient habe. Dann würden aber jene Recht behalten
, welche behaupten, Miller erfahre das grausame Schicksal aller
großen Medien: Die Kraft schwindet mit den Jahren, und dies Unglück
verführt die Medien zu den Versuchen, dieselbe durch Tricks zu ersetzen.
Allein, wie schon gesagt, so weit sind die Beweise nicht gediehen und
noch steht zu hoffen, daß M. Miller trotz seiner bekannten. Abneigung
gegen die Wissenschaftler sich zur Prüfung stellen wird.

Wie erwähnt, hat M. de Vesme den Reigen der Ankläger eröffnet.
Er stutzt seine Anklage, die kurzweg auf Betrug lautet — er nennt Miller
einen „Illusionisten" — auf folgende Beobachtungen:

1. Das Medium sitzt im 1. Teil der Sitzung immer dicht neben dem
Kabinet und weigert sich, seine Hände (insbesondere die an der Seite
des Kabinets befindliche rechte Hand) kontrollieren zu lassen; Miller
lehnte sogar den Vorschlag, weiße Ueberärmel anzuziehen, um die Hände


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0469