Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 476
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0483
das Fenster auf und feuerte den Schuß, seinen Dolmetscher zwischen

Leben und Tod, in die Luft--niemand nahm Schaden — — nur

manche Neugier- und Sensationssüchtige der Nachbarschaft zuckten bei
dem Knall angenehm-unheimlich .berührt zusammen. Ein pedantischer

Bürokrat sah sogar mit peinlicher Genauigkeit nach der Uhr--wer

wußte, was für ein Verbrechen geschehen--und wenn die Polizei

Protokoll aufnimmt?

Klaus warf sich in einen Schaukelstuhl und lachte--lachte, die

ganze Nacht.

Einige Tage später erzählten sich die Frauen an den Wohnungstüren
beim Durchhaspeln der chronique scandaleuse, daß man den
netten, ruhigen Herrn Doktor von oben in eine Irrenanstalt gebracht habe.

„Ach — was Sie sagen, der machte doch aber solch vernünftigen
Eindruck!"

„Ich glaube, der hat sich überstudiert 1"

Und dann klatschte man weiter von Leutnants unten parterre, die
schon wieder ein Baby erwarteten. — —---—--—---

n^zz^I V. Mitteilungen aus aller Welt.

Voraussagungen für Serbiens Schicksal. 1. Von den trüben Ahnungen,
die das serbische Volk schon lange beseelen, zeugt eine Prophetie, die in Serbien
jedes Kind kennt und die immer und immer wieder zitiert wird, weil alles bisher
eintraf, was sie verheißen. Das ist die Prophetie des mit dem „zweiten Gesicht"
begabten Bauern Matthias Mihailovic aus dem Dorfe Rakowitza bei Uschitza. Es
war am 11. Juni 1868, als Mihailovic plötzlich auf dem Markte von Uschitza hellsehend
wurde. „O Gott", rief er, „ich sehe einen Garten bei Belgrad, dort geht
der Fürst . . . seht, seht, er fällt — meuchlings getroffen von Mörderhand." Man
hielt den Alten, der bitterlich zu weinen begann, für wahnsinnig; als aber am
nächsten Tage die Kunde von der Ermordung des Fürsten Michael in Topschider
durch die Anhänger Peter Karageorgevic' kam, schleppte man den Mann nach Belgrad
vor die Richter. Dort wird er wieder von dem zweiten Gesicht übermannt.
Entgeistigt rief er: „ich sehe einen König nach einer verlorenen Schlacht, er muß
außer Landes — ich sehe* einen anderen König, der spricht von Nisch aus durch
die Luft mit seinen Ministern in Belgrad und stirbt von Mörderhand. Und jetzt
kommt ein anderer, auch der muß zum Lande hinaus, und seinen Sohn ereilt das
Schicksal im Kampfe — dann kommen die Fremden ins Land . . Das ist die
Prophetie des Bauern Mihailovic; tausend Zeitgenossen kennen und bestätigen sie.
Im Jahre 1868 hat er die Erhebung Serbiens zum Königreich, die Abdankung König
Milans, die Erwerbung von Nisch, die Erfindung des Telephons und telephonische
Verbindung Belgrads und Nisch, die Ermordung Alexanders vorausgesagt. Nur
wenige Punkte der merkwürdigen Wahrsagung stehen noch aus. Ob sie eintreffen
werden, wird die Zukunft lehren.

2. Der Beschluß des Kronprinzen Georg, auf die Thronfolge zu verzichten, rief
im serbischen Volke Erinnerungen wach. Als am 27. Juni 1903 König Peter seinen
Einzug in Belgrad hielt, da hat eine in den Belgrader Gesellschaftskreisen bekannte
Wahrsagerin, eine Zigeunerin namens Kaiina, erklärt, die Dynastie der Karageorgevice
werde im 6. Jahre der Regierung von der politischen Bildfläche verschwunden sein.
Damals wurde die Wahrsagerin verhaftet und aus Serbien ausgewiesen.

Gründung einer astrologischen Gesellschaft in Wien. Unter dem
Präsidium des Hofrates Alfred v. Sauer-Csaky und dem Vizepräsidium der Baronin
Helene Hamar hat sich in Wien eine Astrologische Gesellschaft gebildet, deren
Leitung außerdem Schriftsteller Karl Brandler-Pracht, D. Fritz Heinzen, Advokat,
Maler A. D. Goltz und Rechnungsrat Bubella und im Arbeitsausschuß Maler Raimund
Freiherr v. Stillfried und Rathenitz und Gemahlin angehören.

Die Gesellschaft erließ einen Aufruf, in dem es heißt: Wir leben in einer Zeit,
die in wunderbarer Weise die bisher als mystisch bezeichneten Gebiete der realen
Wissenschaft erschließt Die Radiumforschung hat bereits die alten Alchemisten
rehabilitiert, und bei seinem letzten Aufenthalte in Wien sagte der große englische


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0483