Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 497
(PDF, 140 MB)
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- 497 —

Der Astrologe hat daher nicht danach zu fragen, ob das Kind
gleich nach der Geburt Lebenszeichen zeigte oder erst spät danach,
denn dieses alles ersieht er ja aus der Konstellation der Gestirne, welche
zur Zeit des Geburtsmomentes — d. i. zu der Orts-Zeit, als das
Kind dem Schöße der Mutter enthoben wurde — stattfand. Daß
diese Zeitangabe dem astrologischen Rechenkünstler der Astrologia judi-
ciaria nicht gut gefällt, indem hierbei die Angabe nicht bis auf die Sekunde
bestimmt zu werden vermag, ist leicht begreiflich; doch möchte
ich bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, daß die Astrologia naturalis
es ist, welche immer ihre begeisterten Vertreter gefunden hat, weil sie
durch ihre Wahrheit überzeugte und zur Bewunderung hinriß, während
die Astrologia judiciaria durch ihre theoretische Haarspalterei den Widerspruch
erregte und dadurch die Begeisterung abflaute.

Um dem verehrten Leser den Beweis zu liefern, daß der Moment
des Enthebens des Kindes aus der Mutter Schoß als der wahre Geburtsmoment
zu betrachten ist und dieser auch von älteren Astrologen dafür
angesehen wurde, will ich einen kleinen Auszug aus der Nativität Göthes
in Folgendem wiedergeben. Göthe gibt seine Geburtszeit auf 12 Uhr
mittags den 28. August 1749 zu Frankfurt a. M. an und sagt, daß er
für tot zur Welt kam. *) Wie lange er nach seiner Geburt für tot gehalten
wurde, sagt er nicht, wie aus seinen diesbezüglichen Mitteilungen
aber zu ersehen ist, setzte jedenfalls er sowohl wie die von ihm befragten
Astrologen nicht sein Erwachen als Geburtsmoment, sondern
sein Zurweltkommen aus dem Mutterschoß.

Zur oben angegebenen JGeburtszeit Göthes fand folgende Konstellation
statt: **)

tt im VIII. Orte im Zeichen der Ä; % VII ; cf XI O X1JP; 9 IX ft;

2 xnp; CIVH.

Aus dieser Konstellation will ich nur folgende kleine Auslese astrologischer
Aussprüche hier anführen, so daß es dem Interessenten leicht
wird, noch viele andere auf das Leben Goethes bezüglichen Sprüche
aus dieser seiner Geburtskonstellation zu finden.

2 als Gebieter der Geburt erzeugt im allgemeinen verständige,
geistreiche, gelehrige und begabte Leute; findet er sich in seinem Hause
oder seiner Erhöhung oder im Hause der 9, so verkündet er berühmte
Dichter und Redner, deren Reden gefallen.

Das III. Haus im gibt wenig Geschwister.

% und die © im Eckhause macht den Geborenen zum Ersten
oder Obersten seiner Geschwister, er wird der Erste im Hause seines
Vaters sein.

Wenn 9 und 1l im A oder * in einer ihrer Würden und einem
guten Orte der Figur sind, machen sie gemäßigte Leute mit guter Unterhaltungsgabe
und gutem Ruf. — Sie verursachen späte Schließung
der Ehe.

Wenn der C als Bedeuter für Frauen und Heirat bei Männern
einen unteren Planeten anblickt, wird der Geborene ein Weib aus niederem
Stande nehmen.

*) Vergleiche Göthe, „Aus meinem Leben", 1. Buch.
*•) Der Gestirnstand ist na^h meinen „Astrologischen Tafeln", die Orte
der Figur, nach der „natürlichen Manier der Häuserberechnung", wie ich dieselbe
im I. Bd. dieser Zeitschrift erläutert habe, berechnet

Zentralblatt für Okkultismus. Jhrg. II. 32


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