Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 546
(PDF, 140 MB)
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fassend. Zu diesem Zweck lege ich die flachen Hände vergleichend an
den Kopf, auch unterscheidet schon das geübtere Auge sehr viel.

Man merke: Ein Organ ist nicht immer darum klein, wenn es eine
Vertiefung bildet; es können ja die angrenzenden Organe noch größer
sein, es ist nur relativ kleiner als diese. Ebenso wie eine Erhöhung nicht
ein absolut groß ausgeprägtes Organ bedeuten muß, weil die angrenzenden
Organe sehr klein sind. Indessen wiederum wird stets das relativ größere
Organ das alle übrigen beherrschende sein.

Ein anscheinend guter Kopf kann in der Tat zuweilen weniger gut
arbeiten, als man vermuten sollte. Oft ist die Ursache eine versteckte
Krankheit oder die Folge einer früher überstandenen Krankheit; auch
Mangel an Ausbildung oder sonstige erbliche Zufälligkeiten können im
Spiel sein. Man versäume deswegen nicht, den mehr oder weniger
lebhaften Ausdruck des Auges, die größere oder geringere Elastizität der
Bewegungen und überhaupt den ganzen Habitus des Mannes mit ins
Auge zu fassen.

Die hervorragenden Organe bestimmen den Charakter; somit verweile
man in der Beurteilung hauptsächlich bei diesen und übergehe
einfach die geringeren 1 überhaupt spreche man nicht weiter, als man
seiner Sache sicher ist.

Es gibt Köpfe, die so armselig entwickelt sind, daß sich kaum etwas
darüber sagen läßt, und wiederum andere, wo jedes Organ bedeutend zu
sein scheint.

Zwillinge sind mir mehrfach vorgekommen, die ich lange Zeit nicht
von einander unterscheiden konnte. In Folge meines Studiums der Phrenologie
fand ich später in allen Fällen, daß die Zwillinge je ein anderes
Temperament aufwiesen, und zwar so, daß beide zusammen sich harmonisch
ergänzten. Bei einem Zwillingspaar zeigte sich z. B, das eine der Geschwister
nach Mental-Vital-, das andere mehr nach Motiv-Temperament
neigend, verbunden mit den entsprechenden Organen.

Das GtBttz der form*

Länge deutet und verursacht Aktivität und Schärfe; Breite deutet
und verursacht Kraft und Ausdauer. In Uebereinstimmung mit diesem
Gesetz sind die kurz gedrungenen, in die Breite gebauten Menschen
langsam aber ausdauernd, ihre Kraft wird nicht leicht erschöpft, während
die schlank gebauten Menschen ungleich lebhafter, beweglicher Natur,
aber auch schnell erschöpft sind.

Die Organe der Scheitellinie fangen an mit dem Gegenstandssinn
, also über der Nasenwurzel und setzen sich fort über die Mitte des
Kopfes hin bis in den Nacken hinunter. Es sind das somit: Gegenstandssinn
, Tätigkeitssinn, Vergleichungsvermögen, Persönlichkeitssinn, Wohlwollen
, Verehrungssinn, Festigkeit, Selbstgefühl, Einheitssinn, Heimatssinn,
Elternliebe, Geschlechtstrieb. Wie alle andern Organe, sind auch diese
doppelt vorhanden, nur erscheinen sie nach außen als einfach, weil sie
als Rand der beiden Gehirnhemisphären herlaufen, wodurch sie nebeneinander
fallen. Diese Organe der Scheitellinie geben, wenn hervortretend
entwickelt, dem Ganzen eine scharfe Ueberlegenheit, wie am Kopf, so im
Charakter. Es heißt, wer diese Zentralorgane wohl ausgebildet hat, der
läßt sich nicht zum Sklaven machen.

Unter der englischen Bezeichnung educability versteht der
Phrenologe eine Stirn, deren bestimmte Organe, wenn stark, eine
Art Dreieck bilden; die eine Spitze des Dreiecks nach oben macht


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