Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 547
(PDF, 140 MB)
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Persönlichkeitssinn ; es schließt dann nach unten weiter ein: Vergleichungs-
vermögen, Ortssinn und die Beobachtungssinne. Die äußeren Winkel
des Dreiecks fallen zusammen mit den äußeren Augenwinkeln. Eine
solche Stirn faßt alles intuitiv auf; das Richtige treffend vielmehr durch
das Gefühl, gleichsam wie durch momentane Eingebung, statt durch
mühsames Ausdenken zu einem Resultat gelangend, wie die flache mehr
der Breite nach entwickelte Stirn mit Schlußvermögen. Diese gewölbte Stirn
(educability) ist mehr den Frauen eigen als den Männern, es sei denn
beim Manne ein von der Mutter überkommenes Erbteil.

Die verschiedenen Lebensalter weisen eine Veränderung der
Kopfform auf. Das kleine Kind hat naturgemäß für nichts Sinn als für
Essen und Trinken. Das Gesichtchen wird breiter und breiter an der
Augengegend, wo der Nahrungstrieb liegt. Etwas später, wenn das Kind
anfängt, die Dinge und die Geschehnisse um sich her zu sehen und
sich einzuprägen, zeigt sich auch ein Auswölben der mittleren Stirn.
Mit der Zeit verflacht sich die Stirn wieder, ebenso wie der Nahrungstrieb
zurücktritt, sobald das Kind an allerlei Spielen Interesse findet,
wodurch die Gedanken in andere Bahnen gelenkt werden.

Die Jugend bewegt sich allermeist in glücklicher Abwechselung
zwischen Lernen und freiem Spiel, sodaß ein gleichmäßiges Ausbilden
der Geistes- und Körperkräfte erfolgt, ohne besondere Richtung hervortreten
zu lassen.

Bei dem jungen Mann, dem jungen Mädchen macht sich ein
entschiedenes Hinneigen und Streben nach dem Schönen und Edlen bemerkbar
. Sie suchen das Schöne und Edle in sich selbst zu verkörpern,
wie sie es suchen und bewundern im anderen Geschlecht. Es fängt bei
ihnen der vordere Seitenkopf, da wo der Schönheitssinn liegt, sich an
zu wölben und auffallend ideale Konturen anzunehmen.

Der Mann um 40 herum sinnt vornehmlich auf Erwerb. Der Kopf
hebt sich an der Stelle der betreffenden Organe am Seitenkopf, und
zwar beim Erwerbssinn, Verheimlichungssinn und Beobachtungssinn.

Im höheren Mannesalter gleitet allmählich das Denken ab von den
Bahnen materieller Bestrebungen. Der Blick geht nach innen, vertieft,
vergeistigt sich und gar bald geht mit der Kopfform eine merkliche
Veränderung vor sich. Mit dem Schrumpfen der vorerwähnten Partien
fängt die obere Stirn mit dem Schlußvermögen an, sich auszubauen,
wie auch der vordere Oberkopf, besonders beim Wohlwollen. Es gewinnt
der Kopf wieder eine idealere Gestalt und der Nacken schönere Linien.

Bei der Frau verhält sich die Umwandlung in so fern anders, als
ihr Fortschreiten einen gleichmäßigeren Verlauf nimmt ohne Unterbrechung
durch ausgesprochen materielles Wählen. Die Stürme der Leidenschaft
bleiben ihr erspart. Haus und Familie sind und bleiben der Wirkungskreis
, an welche sich ihr Denken und Fühlen knüpft. Ihre Anregungen
entstammen vorzugsweise dem eignen Gemüt. Und so reift sie langsam
aber unausgesetzt dem großen Ziele menschlicher Vervollkommnung entgegen
. Hand in Hand mit dem ruhigeren Fortschreiten der Seelen-
entwickelung geht der allmählige Ausbau und das Glätten der Kopfform.

Vorgeburtliche eitiflüsse bestimmen dae Ceben des Menacben*

Mehrere Male habe ich die Beobachtung gemacht, daß unter vornehmen
Leuten das erste Kind wenig begabt, oft sogar Halbidiot war,
die folgenden dagegen waren normal, schön und begabter.

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