Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 575
(PDF, 140 MB)
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bedeuten. Und zwar aus folgenden Gründen. Wie Ingenieur und Physiker Rudolf
Mewes in seiner Schrift „Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und
Verkündigung des nächsten Weltkrieges" *) aus den Geschichtstabellen aller Völker
und aller Zeiten eingehend bewiesen, hat die Menschheit innerhalb je 112 Jahren,
abwechselnd 28 Jahre Krieg, 28 Jahre Frieden, darauf wieder 28 Jahre Krieg, 28 Jahre
Frieden durchgelebt. Dies stimmt bis auf relativ geringe Differenzen von 1—2
Jahren immer und dürfte mit gewissen zyklischen Perioden der Sonnentätigkeit
zusammenhängen. Also ist Mewes, ohne selbst Mystiker zu sein, auf eine astrologische
Auffassung der zyklischen Periodizität der Weltgeschichte gestoßen. Die
Völkerstürme sind demnach gesetzmäßige Erscheinungen; bedingt durch gewisse
kosmische Einflüsse oder vielleicht richtiger gesagt, „kosmische auslösende Mitwirkungen
". Die nächste Weltkriegsperiode war laut Mewes auf 1904—1932 bestimmt.
Wir leben also mitten in ihr. Ein Rückblick auf die Balkankrise im Frühjahr
1909 und die mißglückten Einkreisungsversuche Deutschland gegenüber zeigen uns
an, daß wir tatsächlich in einer gefährlichen Periode leben, und des öftern brachten
die Zeitungen noch vor wenigen Monaten düstere Stimmungsbilder über die Möglichkeit
eines Weltkrieges. Momentan ist der Brand gedämpft, aber bereits
im Dezember d. f. und insbesonders Januar, Februar, März 1910 soll die Situation
verschärft wiederkehren; dies ist das Urteil einiger Astrologen. **) Bis 1912 oder
1913 ist, wie bekannt, auch die deutsche Kriegsflotte zu Achtung gebietender Stärke
ausgebaut. Ob England solange warten wird? Fast scheint es, als ob wie 1813
auch 1913 eine Neuordnung der Dinge bringen wird. Hoffentlich geht Deutschland
und Oesterreich auch diesmal siegreich aus allen Kämpfen hervor. Oesterreich und
Deutschland haben auch damals den Hauptanteil an der Niederringung Napoleons
gehabt, so kann es sein, daß diese beiden verbündeten Staaten nunmehr um die
Hegemonie in Europa gegen England kämpfen müssen. Wenn die „Tauglicheren*
im Kampf ums Dasein schließlich Sieger bleiben, so ist es keine Frage, daß jene
Völker, in welchen das Streben nach höchster Gerechtigkeit, sozialem Fortschritt,
Friedensliebe etc. am lautersten und stärksten ist, zur Weltherrschaft schließlich
berufen sind, denn „nichts Schlechtes kann dauernd bestehen.*. Wederdas
finstere Rußland noch das leichtlebige und degenerierte Frankreich; aber auch
nicht das ewig intriguante und grenzenlos habgierige England sind in Wahrheit erstklassige
„Kulturstaaten". Das also soll uns mit Mut und Hoffnung beseelen, die
für die Weltordnung Tauglicheren werden aus diesen Kämpfen als Sieger hervorgehen
. Ob damit nicht gleichzeitig große soziale Umwälzungen bevorstehen, ist
sehr fraglich; früher oder später wird die Menschheit auch die Uebermacht des
Großkapitalismus brechen müssen. Man sehe nur, wie selbst im freien Amerika
gegen die Trusts vorgegangen wird. — Noch eines sei hinzugefügt. Der Mensch
als Einzelwesen und die Menschheit als Ganzes ist nur solange astrologischen
Einflüssen unterworfen, bis beide Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung errungen
haben. Der Blitz kann nur dort zünden, wo brennbares Material ungeschützt aufgestapelt
ist.

Ueber die astrologische Bedeutung einer Geburt im Widder finden wir im
„Mathematisch-instruktiven Lehrbuch der Astrologie von Karl Brandler-Pracht*
folgendes: „Der Einfluß des Widders gibt einen einfachen, aber herrschsüchtigen
Charakter und einen festen Willen. Er macht wohltätige Menschen, welche jedoch
selten Dank für ihre Güte ernten. Sie haben einen lebhaften Geist, gute Auffassung,
sind gerne ausschweifend, aber mutig und unternehmungslustig, starrsinnig, sehr
jähzornig und streitlustig. Sie gehen gerade auf das vorgesteckte Ziel los, ungeachtet
jeglichen Widerstandes. Solche Personen sind gern Soldaten, Justizbeamte
und Jäger.

In ihrem Wesen liegt eine gewisse Unbeständigkeit, die Anschauungen werden
öfters gewechselt, sind aber stets intensiver Natur. Am günstigsten für Widderbeeinflußte
sind industrielle Unternehmungen oder Aemter; mit Landbesitz, wenn
solcher durch Heirat erworben wurde, werden sie weniger Glück haben. Mit den
Erziehern wird es in der Jugend Anstände geben wegen der Wahl eines Berufes.
Dieses Zeichen zwingt zu vielen Reisen. Die unter dem Widder Geborenen sind
große Naturfreunde, sie lieben den alpinen Sport und bringen durch Waghalsigkeit
und Lebensverachtung sich sehr oft in nicht unbedeutende Gefahren.

Die Ehe des Widderbeeinflussten ist selten harmonisch, es wird immer sehr
viele Uneinigkeiten geben, so daß es in vielen Fällen sogar bis zur Ehescheidung
kommt. Die Ehen sind meist kinderlos, werden frühzeitig geschlossen und neigt
der dem Widder angehörige Teil gern zur Untreue.

*) Durch die Verlagsbuchhandlung Max Altmann, Leipzig, zu beziehen.

**) Vergl. August Zöppritz, „Prognosen aus den Gestirnstellungen für das Jahr 1909". Von ebenda
zu beziehen.


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