Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 4
(PDF, 134 MB)
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vorbrachten und Mitteilungen aus dem Geisterreiche machten, die trotz
aller darin angebrachten salbungsvollen Redensarten ebenso gut erlogen
und trügerisch als wahr sein konnten. Mit der Verbreitung des Spiritismus
kam eine Vermehrung des Aberglaubens und der Schwärmerei.
Es galt nun, den Spiritismus in die richtige Bahn zu lenken, indem man
die Gesetze, auf denen seine Erscheinungen beruhten, studierte, den
Schleier des Geheimnisses, welcher über deren Ursachen hing, hinwegzog
, die Truggespenster entlarvte und für die spiritistischen Phänomene
rationelle Erklärungen gab.

Dies geschah durch die durch H. P. Blavatsky eingeführte theo-
sophische Bewegung, welche eine Wiederbelebung der damals nur wenigen
Eingeweihten bekannten okkulten Wissenschaft zur Folge hatte. Der
Schlüssel zu diesem höheren Wissen wurde in der Kenntnis von der
siebenfältigen Konstitution des Mikro- und Makrokosmos gefunden. Es
wurde zunächst bekannt, daß es außer unserer W$lt noch eine andere
unsichtbare Welt oder „Astralebene" gibt, die ebenso wie die sichtbare
Welt ihre Bewohner hat, und daß jeder Mensch außer seinem sichtbaren
Leibe auch noch einen dem letzteren zu Grunde liegenden ätherischen,
unsichtbaren Leib oder „Astralkörper" besitzt, durch welchen er sich
mit den Bewohnern der Astral weit (den sogenannten „Geistern") in Verbindung
setzen kann.

So nützlich nun auch diese Erkenntnis sein kann, wenn sie nützlich
angewandt wird, so brachte sie aber auch große neue Gefahren; denn
noch ist nicht jedermann für die Anwendung psychischer Kräfte reif und
durch die Verbreitung der okkulten Lehren wurden der Magie, Hexerei
und Teufelskunst Tor und Tür geöffnet. Es gibt nur eine einzige „Magie",
nämlich die Anwendung geistiger (magischer) Kräfte. Wenn dieselben
zum Wohle der Menschheit angewandt werden, so nennt man dies „weiße
Magie"; werden sie zu selbstsüchtigen Zwecken und zum Nachteile
anderer angewandt, so ist es „schwarze Magie", welche demjenigen, der
sie ausübt, zum Verderben gereicht. Aber wie wenige, die gern „Magier"
werden möchten, gibt es heutzutage, die frei von Selbstsucht und Eigendünkel
sind. Es mag sich jeder Leser selbst die Folgen ausmalen,
welche entstehen würden, wenn jedermann seinen Nächsten auf magische
Weise krank machen oder umbringen könnte.

Es ist keine Kunst, sich mit den Bewohnern der Astralwelt in Verbindung
zu setzen, denn gerade die am tiefsten stehenden derselben
(Elementargeister, Tiere, Ueberbleibsel von Verstorbenen, Selbstmörder,
Verbrecher, Teufel in Menschengestalt u. dgl.) sind am leichtesten zugänglich
und jederzeit dazu bereit; aber wer die „Geister" nicht kennt
und sie nicht beherrschen kann, der wird leicht von ihnen besessen und
beherrscht. Nicht nur in den Irrenanstalten und Zuchthäusern, sondern
auch außerhalb derselben gibt es viele solche Besessene von allen möglichen
Graden; von solchen, die nur harmlose Narren sind, bis zum


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