Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 12
(PDF, 134 MB)
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mystischen Studien zur Endeckung des Gravitationsgesetzes geführt Wurde.
Einige Newton-Forscher gehen darin noch weiter. Laut Blavatskys Ge-
heinilehre, Band I, S. 536, enthält das „Athenäum" vom 26. Januar 1867
folgende sehr merkwürdige Mitteilung über diesen Gegenstand:

„Es läßt sich der positive Beweis erbringen, daß Newton all seine
Kenntnis der Gravitation und ihrer Gesetze von Jakob Böhme*)
empfing, für welchen Gravitation oder Attraktion die erste Eigenschaft
der Natur ist/' (Fortsetzung folgt.)

3. Jlelena Petpowna ßlavatsky.

Von Dr. Grävell, Heidelberg.

Ueber keine Persönlichkeit ist in letzter Zeit so viel debattiert worden
als über die merkwürdige Deutsch-Russin, die die „Theosophische Gesellschaft
" gegründet hat. Eine soeben erschienene Schrift versucht sie
dem gebildeten Leser näher zu rücken und ihr inneres Wesen einigermaßen
verständlich zu machen.**) Aber es ist bis jetzt kaum möglich,
einer so außerordentlichen Persönlichkeit gerecht zu werden. Sie war
zu verschieden von allen Menschen, die wir bis jetzt kennen, und uns
fehlt so ziemlich jeder Maßstab.

Denn es hat wohl genug große Menschen gegeben, auch Heilige
und Mystiker: aber Menschen, die so voller Widersprüche waren, daß
man „Besessenheit6 annehmen kann, findet man in der Regel nur in
Irrenhäusern. Es dürfte daher auch vielleicht Psychiater geben, die
Madame Blavatsky für geisteskrank erklären. ***) Auch hat das Buch von
Freimark das Blavatsky-Problem hauptsächlich dadurch zu lösen gesucht,
daß es das seltsame Verhältnis des Männlichen und Weiblichen in ihr
ins rechte Licht zu setzen sucht. Wir leben ja in einer Zeit, die sich

*) Das „Athenäum" schrieb nach H. P. Blavatsky des weiteren über Böhme
wie folgt: „Die Wissenschaft der Elektrizität, die damals noch nicht existierte, als
er (Böhme) schrieb, ist in seinen Schriften vorweggenommen, und Böhme beschreibt
nicht nur alle bekannten Erscheinungen dieser Kraft, sondern er gibt sogar den
Ursprung, die Erzeugung und Geburt der Elektrizität selbst an." Nebenbei ein sehr
„interessantes Problem" wieso dieser einfache Schuster zu solch profunder Weisheit
gekommen ist. Für die „wissenschaftliche Erklärung" dieser Tatsache wären
wir Okkultisten den Männern der Wissenschaft gewiß sehr dankbar.

**) Hans Freimark, H. P. Blavatsky. Eine Studie, mit 4 Porträts Leipzig,
Grieben, 1907.

***) Ueber Besessenheit und Geisteskrankheit wird die Meinung stets verschieden
sein, je nachdem man diese Erscheinungen vom rein medizinischen oder religiösen
Standpunkt betrachtet. Da die Medizin es mit Phänomenen zu tun hat, wird sie
leicht „geistige" Einflüsse leugnen, umgekehrt wie die Religion, die sich stets auf
Seherschaft gründet. Alles, was wir über religiöse Dinge wissen (Jenseits, Himmel,
Hölle, Gott usw.) geht doch schließlich nur auf ein Schauen in eine andere Welt
zurück. So ist es auch mit Geisteskrankheit und Besessenheit; sie sind nach theo-
80phischer Auffassung auf Fehler im höheren Seelenleben zurückzuführen, die sich
auf der physischen Ebene manifestieren, weil Höheres und Niederes eng verknüpft ist.


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