Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 14
(PDF, 134 MB)
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Im Hauptquartier spielten sich dann jene Vorkommnisse ab, die
man als Betrug angesehen hat und die die „Society for Psychical Research*
veranlaßt haben, einen eigenen Kommissär (Hodgson) dorthin zu schicken,
der sehr ungünstig für sie entschied. Freilich kann man nicht sagen,
daß der Report of the Committee of the S. P. R. vom Jahre 1885 objektiv
richtig ist, da er zu sehr beeinflußt erscheint von den Darstellungen verdächtiger
Verleumder (namentlich der Frau Coulomb). Aber in der Tat
ist so vieles, was gegen die Ehrlichkeit der BI. spricht, daß alle diejenigen,
die ein Interesse daran haben, daß sie weiß gewaschen wird, vor allem
die theosophische Gesellschaft, alles tun sollten, um durch eine große
Enquete die Wahrheit festzustellen. Ganze Wahrheit ist immer besser
als das geheimnisvolle Dunkel, das über einer Sache schwebt.

Nach Europa zurückgekehrt, schrieb die rastlos tätige Frau ihr
großes Werk „Die Geheimlehre" und starb dann am 8. Mai 1891 in
London, nachdem sie noch Frau Annie Besant zu ihren Ansichten bekehrt
hatte, die jetzt die Nachfolgerin Olcotts auf dem Präsidentenstuhle
zu werden scheint.

Wenn sie auch nur das eine Verdienst hätte, die Theosophische
Gesellschaft gegründet zu haben, so wäre sie der Unsterblichkeit würdig.
Denn niemals ist seither eine solche Gesellschaft gestiftet worden, die
so segensreich in so kurzer Zeit gewirkt hätte, die alle Vorurteile ausrotten
möchte dadurch, daß sie alles zu verstehen sucht, die eine Annäherung
aller Rassen und Konfessionen erstrebt und auch wirklich
durchsetzt. *)

Es fragt sich nun, wie sollen wir über jene merkwürdige Frau urteilen?
Wie bleibt ihr Gesamteindruck bei uns haften, wenn wir die ganze umfangreiche
Literatur über sie kennen gelernt haben? Sollen wir dem
Urteile der „Cyclopaedia Britanniea* beipflichten, die sie als eine geistreiche
Plagiatorin und Schwindlerin hinstellt oder sollen wir denen glauben,
die sie als eine Magierin erklären, die mit „übernatürlichen" Fähigkeiten
behaftet war?

Non liquet, wird der vorsichtige Forscher bis jetzt noch sagen.
Daß es außerordentliche Menschen gibt, die über mediumistische Fähigkeiten
verfügen, kann man nicht leugnen. Zu solchen gehörte die Bl.

*) Der Theosophischen Gesellschaft scheint vom Schicksal bestimmt zu sein,
eine neue Aera des Geistes herbeizuführen. Jedenfalls sollte jeder sich mit der von
ihren Mitgliedern (nicht von ihr selbst) vorgetragenen Ansichten bekannt machen.
Es verlohnt die Mühe. Ihre Hauptvertreter sind A. Besant, Leadbeater, Mead, Dr.
Steiner, Dr. Pascal, Frau Schewitsch, Chatterji, u. a. Als Einführung empfehle
ich die Werke von Mohfni Chatterji, Esoterisch-indische Philosophie, William-
son, The great Law, A. Besant, Study on Consciousnen, Trine, In Harmonie
mit dem Unendlichen, Braun, Bemeisterung des Schicksals, Hartmann, Schwarze
und weiße Magie, Blech, A ceux qui souffrent, Schewitsch, „Wie ich mein
Selbst fand".


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