Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 17
(PDF, 134 MB)
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zuwarten. Aber schon jetzt beschäftigt sich die Sage mit ihr und ein
großer Kreis von Verehrern, namentlich Verehrerinnen sorgt dafür, daß
ihr Andenken erhalten bleibt. Man hat in der Theosophischen Gesellschaft
ihren Todestag (8. Mai) als ihren himmlischen Geburtstag zu feiern
angefangen und nennt ihn den Lotustag. Ihre besten Bekannten treten
noch heute warm für sie ein.

Sie war also eine Persönlichkeit, die man kennen zu lernen wünschen
möchte. Nichts wäre falscher, als über sie mit ein paar Worten
abzusprechen, wie es vor einem Jahre in der inzwischen eingegangenen
Zeitschrift „Der Wahrheitsforscher" (in Berlin von Müller herausgegeben)
geschehen ist. Freilich wäre es auch nicht anzuraten, mit ihr Personenkultus
zu treiben, wie es in manchen Kreisen der Theos. Gesellschaft
üblich ist, namentlich bei verehrungsbedürftigen Damen.

Sie hatte jedenfalls manchen Fehler, z. B. Herrschsucht und Streitsucht
und brachte es nicht zur Vollendung. Schon ihre Geringschätzung
des Christentums berührt unangenehm, ist aber schon dadurch zu erklären
, daß sie es in ihrer Jugend nicht im schönsten Licht hatte sehen
können. Aber auf alle Fälle war sie eine Persönlichkeit, die unser
höchstes Interesse in Anspruch nehmen muß. Sie war vom Schicksal
dazu ausersehen, der Metaphysik wieder neue Kraft zu verleihen nach
all dem Phänomenalismus des Spiritismus auf der einen Seite und der
negativen Kritik des nüchternen Kontinuismus auf der andern. Wer die
Theorie der Theosophie sich aneignet, der hat jedenfalls eine starke
geistige Stütze, und die verdankt man der Blavatsky.

4. Die neue Weltanschauung.

Von E. LudovicL

Motto: „Für den menschlichen Geist gibt es
keine Grenzen, je mehr er sich zu konzentrieren
vermag, umso größer ist die Kraft, die er besitzt
. Das ist das ganze Geheimnis.1

Wie wenn nach langer, tiefer Nacht der Morgen zu grauen beginnt
und, während in den Tälern noch die Finsternis liegt, die Gipfel der
Gletscher schon rosig glühen zum Zeichen, daß der Tag anbricht, so
sehen auch in der Geisteswelt die auf der Hochwacht Stehenden die
Firnen aufglühen und wissen, daß die Nacht nun weichen muß.

Sie eilen alsbald in die Täler, die Schläfer zu wecken und es denen
zu verkünden, die schlaflos in die Finsternis starren und die Stunden
zählen.

Ja in wenigen aber strahlend deutlichen Umrissen wie die Alpengipfel
, so steigt aus der Dunkelheit die neue Weltanschauung empor.
Sie ist so licht wie der Morgen 1
Und sie muß siegen wie die Sonne!

Zentralblatt für Okkultismus. Jhrg. III. 2


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