Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 23
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0030
Wir nehmen dies im Abendland als eine selbstverständliche Sache
hin. Dies ist sie aber keinesfalls! Andere Völker haben bekanntermaßen
eine andere Zeitrechnung. So beginnt z. B. die Aera der Mohammedaner
mit der Flucht des Propheten und diese fand im 584 nach Christi Geburt
statt.

Mithin ist die islamische Zeitrechnung gegenüber der christlichen
um 584 Jahre im Rückstand. Tatsächlich schreiben z. B. die Osmanen,
von welchen gerade jetzt so viel die Rede ist, statt „1908 nach Christi
Geburt", 1324 Jahre nach der Flucht des Propheten.

Der Historiker findet dabei gar nichts Besonderes. Irgend einen
Ausgangspunkt muß jede Zeitrechnung zur Basis haben. Jedes Volk
nimmt nun ein besonders markantes Ereignis seiner Geschichte oder
seiner Religionsstifter und zählt von da ab die Jahre weiter.

Dies ist aber, so meint man, ungefähr so willkürlich gewählt, wie
der Nullpunkt beim Thermometer. Auch der Mathematiker wird uns beweisen
, daß es schließlich von keiner Bedeutung ist, wohin wir den Nullpunkt
verlegen. „Alles sind ja relative Größen, Hilfsmittel, um unsere
Berechnungen auszuführen, das Resultat (die absolute Größe) wird dadurch
nicht tangiert. Es ist dies ebenso gleichgiltig, als ob ein Mann
sein Vermögen in Gulden, Mark, Kronen oder Dollars berechnet, die
Zahlen mögen der einzelnen Währung entsprechend andere sein. 1000
Mark sind nach dem heutigen Kurs 1200 Kronen, aber der Goldklumpen,
welcher 1000 Mark repräsentiert, ist genau derselbe, welcher dem Werte
von 1200 Kronen entspricht.

Aber man hüte sich, so ohne weiteres den Schluß zu ziehen, daß
die Wahl des „Nullpunktes" auch für die okkulte Mathematik schließlich
ganz gleichgiltig seil

Wäre dies nämlich irt der Tat der Fall, so müßten die Resultate
der mysteriösen kabbalistischen Berechnung des „Systems der Lenor-
mand" übereinstimmen, einerlei ob wir die Jahre seit Christi Geburt
oder seit der Flucht des Propheten rechnen. Es könnten wohl die relativen
Jahreszahlen differieren, aber die absoluten Größen, d. h. z. B. in
unseren Fällen die Lebensdauer etc. müßte dieselbe sein, gleichgiltig,
welche Aera der Berechnungen zu Grunde liegt.

Das [st aber durd>aws nid)t der fall 1

Ein Beispiel wird sofort die Sache demonstrieren. Kaiserin Elisabeth
von Österreich ist 1837geboren. 1837+1+8+3 + 7=1837 + 19 =
1856 Geburt ihrer Tochter Erzherzogin Gisela. 1856 + 1 +8 + 5 + 6 =*
1856 + 20 = 1876. 1876+ 1 +8 + 7 + 6 - 1876 + 22 - 1898 Ermordung
der Kaiserin Elisabeth, mithin wurde Kaiserin Elisabeth 61 Jahre alt.

Übertragen wir nun das Geburtsjahr 1837 der verewigten Kaiserin
auf die islamitische Zeitrechnung, so wäre dies 1836 — 584 = 1253.

Drei kabbalistische Additionen müßten das Todesjahr geben.

Sehen wir zu, was wir erhalten:


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