Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 32
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0039
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schienen Schrift*) „Die Emanation der psychophysischen Energie" diesen
Gedanken ausgearbeitet. Von seinen aus sämtlichen Versuchen gezogenen
Schlüssen hebe ich hervor:

1. Das Denken geht mit einer besonderen strahlenden Energie einher.

2. Die strahlende Energie besitzt psychische und physikalische
Eigenschaften und ist daher als psychophysische Energie zu bezeichnen.

3. Die psychischen Eigenschaften dieser Energie bestehen darin,
daß sie beim Hineingelangen in das Gehirn einer anderen Person in
diesem das Auftreten genau der gleichen Vorstellungen bedingt, mit
denen ihre Entstehung im Gehirn der ersten Person einhergegangen ist.

4. Damit die psychophysische Energie in das Gehirn einer anderen
Person eindringen soll, muß diese gewisse besondere Eigenschaften besitzen
, kraft deren ihr Körper für die bezeichnete Energie durchgängig wird.

Nach dieser Theorie lassen sich nun in der Tat alle jemals berichteten
oder beobachteten telepathischen Erschenungen restlos erklären; nur ergänzend
hätte ich hinzuzufügen, daß diese psychische Energie dem Willen im
selben Maße unterworfen wird, als sich die Willenskraft des Menschen steigert.

Es möchte schließlich vielleicht nicht ganz ohne Interesse sein,
nachzusehen, ob die Telepathie nicht schon in früheren Zeiten der Menschheit
bekannt war, und wenn dies der Fall ist, wie früh wir bereits auf
irgendwelche bestimmten Anhaltspunkte stoßen. Dies wäre jedoch wieder
Gegenstand einer besonderen Arbeit. Trotzdem will ich mich hier diesbezüglich
noch kurz mit einem Volke beschäftigen, bei dem es uns nicht
wunder nehmen kann, daß wir bei ihm schon in früher Zeit Kenntnisse der
telepathischen Erscheinungen vorfinden, nämlich bei den Indern, denen,
„wenn nicht der wissenschaftlichste, so doch innigste und unmittelbarste
Aufschluß über das lezte Geheimnis des Seins geworden" ist, nach dem
Urteile Professor Dr. P. Deussens, der selber wieder „vielleicht wie
kaum ein Zweiter mit dem Denken aller Kulturvölker der Welt vertraut
ist" (H. St. Chamberlain).

Wer erinnert sich da nicht sofort der in der ganzen Welt kolportierten
Berichte von „Wunder"leistungen der Yogins? Ich habe hier
nicht die Absicht, den Leser mit diesen zu mehr als 99 Prozent mehr
oder minder geschickt erfundenen Erzählungen zu unterhalten. Und
doch habe ich Gründe dafür, das die echten Yogins wirklich im Besitze
von Kräften und Fähigkeiten sind, von denen wir bis jetzt kaum noch
etwas ahnen. Professor Dr. R. Garbe sieht sich in seinem Aufsatz: „Ueber
den willkürlichen Scheintod indischer Fakirs" (in „Beiträge zur indischen

*) Ich möchte auch an dieser Stelle diese vorzügliche, von echtem wissenschaftlichen
Ernste erfüllte, fleißige Arbeit jedermann bestens empfehlen, der sich
von berufener Seite über den Gegenstand unterrichten lassen will. Die Schrift
bildet Band LXI der so gediegenen Sammlung „Grenzfragen des Nerven- und
Seelenlebens", herausgegeben von Dr. Loewenfeld. Preis Mk, 3,20, Zu beziehen
durch den Verlag des Zentralblattes für Okkultismus,


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