Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 48
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0055
sie mit magischer Gewalt zu dem Brunnen der ewigen Wahrheit hinzieht. Ist
das noch nicht der Fall, ratet er ihnen, zu warten bis ihr Interresse ein brennenderes
wird. Diese für das Selbststudium sehr gut geeigneten Lehrbriefe
repräsentieren in 2 Abteilungen die beiden großen Aspekte des Okkultismus
und zwar die Wissenschaft der Seele und die Wissenschaft der Sterne. Der
Verfasser stützt seine Ausführungen auf ein umfassendes Universitätsstudium und
eine siebzehnjährige theoretische und experimentelle Tätigkeit als Chemiker und
Physiker. In seiner Einführung verlangt er von der offiziellen Wissenschaft, daß
sie endlich den erfolgreichen Bestrebungen des Okkultismus Gerechtigkeit widerfahren
lasse und führt ihr das bekannte Goethesche Zitat des Mephisto vor. Aber
schon einige Seiten später nimmt er eine ähnliche Stellung ein, wie wir sie an
unserer Schulwissenschaft tadeln. Wie diese, so glaubt auch er die Wahrheit
allein gepachtet zu haben und auf Grund von spirituellen Enthüllungen, die ihm
in einer zwanzigjährigen persönlichen Beziehung zu erhabenen Geistern, „Brüder
des LichtsÄ, wie er sie nennt, geworden sein sollen, über Karma und Rein-
karnation aburteilen zu müssen. Die Lehre der leiblichen Wiedergeburt ist
ihm eine große Illusion. Wie der Verfasser die allein alles versöhnende Theorie
des Karma und der Reinkarnation aufgefaßt haben wiU\ zeigen folgende Sätze:
„Die schwarzen Magier bedienen sich dieses Mittels, um sensitiven und medialen
Naturen der abendländischen Rasse jene Traumillusion von Karma-Fatalismus
(Quietismus) und Reinkarnation-Seelenwanderung einzuflößen. Diese schönen
Gehinigespinste sind auf ein methaphysisches Trugbild zurückzuführen, die dem
empfänglichen Geist durch eine magnetische Halluzination vorgegaukelt wird."

Wir verkennen durchaus nicht den Wert des Buches und die lautere Absicht
des Verfassers, dessen Devise: omnia vincit veritas für seinen guten Willen
spricht. Wir glauben nur nicht, daß er bei den meisten deutschen Okkultisten
viel Glück haben wird, denn diesen ist eben Remkarnations- und Karmatheorie
auch eine Wahrheit. Das Buch ist aber entschieden lesenswert und bietet besonders
in der zweiten Abteilung, welche die esoterische Seite der Astrologie
behandelt, sehr viel des Interessanten und Wissenenswerten. Jedenfalls ist der
Verfasser ernst zu nehmen und kann man sein Werk bestens zum Studium
empfehlen. B.

Die Vedanta-Philosophie. Von Charles Johnston. M. R. A. S. Verlag
Paul Raatz, Berlin SW. 48.

Die kleine Schrift des amerikanischen Sanskritforschers ist bestrebt, das
Verhältnis der Vedanta-Philosophie zu unserer modernen Philosophie klar zu
beleuchten. Es zeigt, wie unsere philosophischen Systeme nur mit der Sinnenwelt
rechnen, während die indische Philosophie in wissenschaftlicher Weise wenigstens
auf 3 Bewußtseinsebenen aufgebaut ist; dadurch ist es ihr möglich, alle Lebensprobleme
ungezwungen und einheitlich zu lösen, was unserer modernen Wissenschaft
trotz Professor Häckels „Welträtsel" noch nicht gelungen ist und auch
niemals gelingen kann. Denn wer das Weltganze nur mit der Brille der Physik
zu verstehen sich bemüht, wird nie zur Erkenntnis kommen, daß die äußere sichtbare
Welt ja nur eine Widerspiegelung und ein Symbol der geistigen Welt ist
und daß, wer das Welträtsel erfassen will, nicht an den äußeren Dingen haften
bleiben darf, sondern den Urgrund alles Seins verstehen muß, der eben nicht im
Stoff gesucht werden kann. Die so handeln, gleichen jenen Toren, welche den
Wert eines Menschen aus seinen Kleidern schätzen, die seine Seele an der
Farbe und dem Schnitte seines Rockes erkennen wollen. Das vorliegende Buch,
das in übersichtlicher Kürze den Begriff der 3 Welten der Urpanishaden zu
vermitteln sucht, ist jedenfalls sehr lesenswert und bestens zu empfehlen. Schm.

Druck von Karl Dietmar, Langensalza.

Inet, f. Grenzgeb*
der Psychologie


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