Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 52
(PDF, 134 MB)
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Die Kunde von versunkenen Erdteilen lebte früher nur in Sagen
und Liedern des Volkes. Jetzt ist es anders und die Wissenschaft erkennt
heute an, daß einst Meeresgrund war, worauf wir jetzt wandeln,
und daß da, wo heute unsere Schiffe fahren, längst vergangene Geschlechter
ihren Wohnsitz hatten und daß sich da Berge und Täler befanden
. Wie der Mensch keinen Augenblick derselbe ist und sich durch
den Stoffwechsel und durch seine Gedankentätigkeit seine körperliche
und geistige Organisation fortwährend ändert, so ähnlich ist es auch mit
der Erde. Keinen Moment ist die Erde etwas Festes, Fertiges, da fortwährend
Hebungen und Senkungen vor sich gehen, wenn sich auch
diese Vorgänge der gewöhnlichen Beobachtung entziehen und nur die
größeren Ereignisse, Elementarkatastrophen, wie Vulkanausbrüche, Erdbeben
, Sturmfluten usw., deutlich wahrnehmbar sind.

Häckel sagt in seiner „Natürlichen Schöpfungsgeschichte" Folgendes:
„Die Entwicklungsgeschichte der Erde zeigt uns, daß die Verteilung von
Land und Wasser an ihrer Oberfläche sich in ewigem ununterbrochenen
Wechsel befindet. Uberall finden infolge von geologischen Veränderungen
des Erdinnern, vorzugsweise aber durch ausgedehnte Faltenbildung der
oberflächlichen Erdrinde, Hebungen und Senkungen des Bodens statt,
bald hier, bald dort stärker vortretend oder nachlassend. Wenn dieselben
auch so langsam geschehen, daß sie im Laufe des Jahrhunderts die
Meeresküste nur um wenige Zoll oder selbst nur um ein paar Linien
heben oder senken, so bewirken sie doch im Laufe langer Zeiträume
erstaunliche Resultate. Und an langen, an unermeßlich langen Zeitränmen
hat es in der Erdgeschichte niemals gefehlt. Im Laufe der vielen Millionen
Jahre, seit schon organisches Leben auf der Erde existiert, haben
Land und Meer beständig um die Herrschaft gestritten. Küstenländer
und Inseln sind im Meer versunken und neue sind aus seinem Schöße
emporgestiegen. Seen und Meere sind langsam gehoben und ausgetrocknet
worden und neue Wasserbecken sind durch Senkung des
Bodens entstanden. Halbinseln wurden zu Inseln, indem die schmale
Landzunge, die sie mit dem Festlande verband, unter Wasser sank. Die
Inseln eines Archipelagus wurden zu Spitzen einer zusammenhängenden
Gebirgskette, wenn der ganze Boden ihres Meeres bedeutend gehoben
wurde.a

„So war früher das Mittelmeer ein Binnensee, als noch an Stelle
der Gibraltarstraße Afrika durch eine Landenge mit Spanien zusammenhing
. Noch früher, als auch Sizilien mit Tunis durch einen Landrücken
verbunden war, bildete dasselbe sogar zwei geschlossene Seebecken,
ein östliches und ein westliches; die Bewohner beider sind noch heute
teilweise verschieden. England hat mit dem europäischen Festlande
selbst während der neueren Erdgeschichte, als schon Menschen existierten,
wiederholt zusammengehangen und ist wiederholt davon getrennt worden.
Ja sogar Europa und Nordamerika haben unmittelbar in Zusammen-


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