Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 67
(PDF, 134 MB)
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Diese Stellen sind zweifellos deshalb „lange unbead)tet geblieben", weil sie den
vorurteilslosen Ekblingstbeorien des Cages widersprachen und zuwider waren, bis scbliess«
lid) die UJellentbeorie gebieterisd) die Anwesenheit eines „ätherischen Itlediums" zu
ihrer Erklärung verlangte. Das ist das ganze Geheimnis.

Sei dem wie immer, von dieser Newton'schen Theorie einer univer-
versalen Leere, die von ihm selbst gelehrt, wenn auch nicht von ihm
selbst geglaubt wurde, datiert die ungeheure Geringschätzung, welche
jetzt die moderne Physik der alten bezeigt. Die alten Weisen hatten
behauptet, daß „die Natur eine Leere verabscheut, und die größten Mathematiker
der Welt — lies der weltlichen Rassen — hatten den veralteten
„Irrtum* entdeckt und dargelegt. Und nun rechtfertigt die moderne
Wissenschaft bei aller Undankbarkeit die archäische Erkenntnis und muß
ferner in dieser späten Stunde noch den Charakter und die Beobachtungsgaben
Newtons rechtfertigen, nachdem sie es anderthalb Jahrhunderte
vernachlässigt hat, irgend welche Aufmerksamkeit so wichtigen Stellen
zu widmen, — mag sein, weil es weiser war, ja keine Aufmerksamkeit
auf sie zu lenken. Besser spät, denn gar nicht!

Und nun wird der Vater Äther neuerlich mit offenen Armen will-
kommen geheißen und der Gravitation vermählt, verbunden für Freud
und Leid, bis zu dem Tage, wo er, oder auch beide, durch irgend etwas
anderes ersetzt werden. „Vor 300 Jahren war es überall plenum, dann
wurde alles ein einziges trauriges vacuurry späterhin rollten die von
der Wissenschaft ausgetrockneten himmlischen Ozeane aufs neue ihre
ätherischen Wogen vorwärts. Recede ut procedas, muß das Motto der
Wissenschaft werden — „exakt" besonders darin, sich jedes Schaltjahr
unexakt zu finden." (Blavatsky, Geheimlehre I. Band, S. 538.)

Fürwahr, der „Äther" ist auch noch in unseren Tagen die Sphinx
der Wissenschaft zu nertnen. Alle Probleme der Physik, Chemie und
selbstredend auch der Astrophysik münden schließlich in der Erkenntnis
der Eigenschaften des allgegenwärtigen Äthers.

Jedoch trotz alles emsigen Forschens der exakten Wissenschaft
bleibt, um mit Gustav Le Bon*) zu reden, „sein innerstes Wesen ein
reizvolles Rätsel". Und des weiteren sagt dieser geistreiche Forscher:
„Das innerste Wesen des Äthers ahnen wir zwar noch kaum, aber seine
Existenz hat sich uns längst aufgedrängt, und manche halten sie sogar
für sicherer als die der Materie. Es ist ohne Zweifel Anfang und Ende
aller Dinge, die Grundlage der Welten und aller Wesen, die sich auf
ihnen bewegen." — Der Äther hat eine hervorragende Bedeutung erlangt
und seine Bedeutung nimmt mit dem Fortschritte der Physik
noch dauernd zu. Ohne den Äther wären die meisten Vorgänge unerklärlich
. Ohne ihn hätten wir weder Schwere noch Licht, weder Elektrizität
noch Wärme, mit einem Wort, nichts von allem uns Bekannten.

*) Vergleiche Gustav Le Bon, „Die Entwicklung der Materie," Zweites Kapitel.

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