Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 68
(PDF, 134 MB)
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Das Universum wäre tot und still, oder es würde sich in einer Gestalt
offenbaren, die wir nicht einmal ahnen können."

„Sobald wir aber die Eigenschaften des Äthers definieren wollen,
treten ungeheure Schwierigkeiten auf. Sie rühren zweifellos davon her,
daß wir dieses immaterielle Element mit nichts Bekanntem in Beziehung
bringen können und daß uns daher zu seiner Definition die Vergleichspunkte
völlig fehlen.

Wenn die Lehrbücher der Physik kurz sagen: Der Äther ist ein
imponderables Medium, das den Weltraum erfüllt, so kommt man zunächst
auf den Gedanken, ihn sich als eine Art Gas vorzustellen, das genügend
stark verdünnt ist, um mit den uns zu Gebote stehenden Mitteln unwägbar
zu sein.

Leider gestatten die Eigenschaften des Äthers in keiner Hinsicht
den Vergleich mit einem Gase. Die Gase sind stark zusammendrück-
bar, der Äther kann es nicht sein.

Andernfalls würde er nicht fast augenblicklich die Lichtschwingungen
übertragen können.

Höchstens bei den theoretisch vollkommenen Flüssigkeiten, oder
noch besser bei den festen Körpern ließe sich eine entfernte Ähnlichkeit
mit dem Äther entdecken, aber man muß sich dann einen Stoff mit sehr
sonderbaren Eigenschaften vorstellen. Er muß nämlich eine Starrheit
haben, größer als die des Stahles, sonst könnte er nicht die Lichtschwingungen
mit einer Geschwindigkeit von 300000 km in der Sekunde
übertragen. Einer unserer hervorragendsten Physiker, Lord Kelvin, betrachtet
den Äther als einen den ganzen Raum erfüllenden elastischen
festen Körper.

Der elastische feste Körper, der den Äther darstellt, besitzt Eigenschaften
, die an einem festen Körper höchst befremdlich sind und die
wir an keinem festen Körper finden. Seine außerordentliche Starrheit
muß mit einer ungewöhnlich geringen Dichte verbunden sein, mit einer
Di*te, die so gering sein tnuss, dass er durd) seine Reibung die Bewegung der Gestirne
im Räume nid)t verlangsamt.

Wir werden schließlich zu der Vorstellung getrieben, daß der Äther
ein fester Körper ohne Dichte und ohne Gewicht ist, so undenkbar diese
Vorstellung auch erscheinen mag.

Andere Physiker haben kürzlich die Behauptung aufgestellt, die
Dichte des Äthers müsse vielmehr sehr groß sein.

Sir Oliver Lodge bemerkt in seiner jüngst erschienenen Flugschrift
„Die Dichtigkeit des Äthers": „Eine Schätzung, auf das geringste
Maß beschränkt, würde ergeben, daß die Dichte des Äthers ungefähr
10000 Millionen mal größer ist als die des Platins." Und weiterhin
fügt er hinzu: „daß die Dichte sich wohl auf 50 000 Millionen mal
größer als die des Platins herausstellen würde." Die dichteste uns be-


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