Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 77
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0084
Weltkörper haben jene Wirkungen, wie Mesmer darlegt, hervorgebracht.
Im Jahre 1780 kündigte er ein ganz anderes System und Prinzip des
Einflusses und der Gravitation der kosmischen Körper gegeneinander an.
Er zeigte, daß eine ganz andere Ursache von diesen Erscheinungen vorhanden
sei, die sich nicht allein begnüge, dies wechselnde Anschwellen
und Sinken des Meers und der Atmosphäre hervorzubringen, sondern
diese Bewegung in allem, was den Erdball zusammensetzt, veranlaßt
und unserem Weltkörper dadurch eben das wird, was das Atemholen
der tierischen Körper ist.

Mesmer versteht, wie gesagt, unter diesem Etwas nichts anderes
als das magnetische Fluidum. Die Vorgänge bei den Gezeiten sind
dann folgendermaßen:

Zwischen dem Mond und der Erde finden wechselseitige Einwirkungen
statt, die denen zweier Magnete ähnlich sind: ein reziprokes Ausströmen
eines gewissen Fluidums. Wenn die Ströme dieses Fluidums
in den Teil unseres Erdballs dringen, der dem Monde zugewandt ist,
stürzen sie gegen das Zentrum desselben; damit wird das Gleichgewicht
aufgehoben. Das Wasser hat seine spezifische Schwere verändert, es
wird daher als leichter von den nachdrückenden Gewässern, die seitwärts
dieser Sphäre sind, emporgehoben, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt
ist. So entsteht die „Flut des Meeres" und das pulsierende Fluten
seiner Wasser.

Weil bei den Seen kein Nachdrücken der Seitengewässer gegen
denjenigen Teil des Wassers, der durch das Ausströmen des Fluids
leichter wurde, möglich ist, so erklärt sich damit, warum die Seen und

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mittelländischen Meere keine empfindliche Änderung durch den Einfluß
des Mondes spüren. Aus et>en dieser Theorie wird es sehr begreiflich,
warum die Gewässer des Ozeans zögern, dem Laufe des Mondes genau
zu folgen. Ihr Emporgehen oder die Flut ist keine direkte Wirkung
dieses Weltkörpers, sondern erst die Folge des allmählichen Zuströmens
der Seitengewässer.

Mesmer entwickelte seine Theorie später sehr ausführlich in einer
Zuschrift an gelehrte Reisende (Lettre de F. A. Mesmer, Docteur en
med^cine, aux savans voyageurs sur le flux et reflux); diese Zuschrift
ließ er besonders abdrucken. Es scheint indessen, daß diese
Reisenden, wahrscheinlich Kapitän Baudins Begleiter, seinen Wünschen
ebensowenig entsprochen haben als der Kapitän Baudin selbst, dem
er vor seiner Abreise in das Südmeer einen besonderen Brief über die
Ausrottung der Pocken zusandte (Lettre de Mesmer etc. au
C. Baudin, Capitain de Vaisseau, sur la petite Veröle).

Er äußert hier einen Gedanken, der wohl höherer Aufmerksamkeit
und Prüfung wert gewesen wäre. Er leitet den Ursprung des Blatterngiftes
aus der falschen Behandlung der Kinder gleid) nad) ibrer Geburt ab.


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