Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 79
(PDF, 134 MB)
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in Häuser tragen lassen, wo Blatterkranke lagen, auch auf alle Art mit
diesen in Verbindung und Berührung gebracht, aber niemals wurden
sie vom Blatterngift angesteckt. Als er schrieb, war das eine dieser
Kinder schon drei Jahre alt, gesund und blühend.

Er bat nun den Schiffskapitän, wenn er auf seinen Reisen irgendwo
Völker antreffen würde, bei denen die Pockenseuche noch ganz unbekannt
wäre, sich besonders über das Verfahren der Mütter bei ihrer Entbindung
sichere Nachrichten zu verschaffen.

Gegen diesen Vorschlag Mesmers erschienen sehr bald darauf im
Journal de Paris verschiedene Einwendungen, worunter aber wenige
von Bedeutung waren. Man fand, daß die Idee nicht mehr gar so neu
sei, und schlug vor, statt das Experiment an Menschen zu machen, es
umgekehrt an Tieren zu versuchen und ihnen die Nabelschnur zu verbinden
, um zu erfahren, ob wirklich auch bei ihnen darnach die Pocken
oder Empfänglichkeit dafür eintreten würden.

Mesmer beantwortete diese Einwendungen in einem besonders abgedruckten
Schreiben an die Herausgeber jenes Journals, wovon mir besonders
folgende Stelle bemerkenswert erscheint:

„Es ist jetzt bekannt, daß in gewissen Gegenden von England
unter den Kühen eine Krankheit wahrgenommen wird, welche den
Charakter der Pocken hat. — Ich erinnere mich, in einigen Teilen von
Oberdeutschland und der Schweiz bemerkt zu haben, daß man dort
den Kühen, wenn sie werfen wollen, beisteht und einen Verband, wie
bei Kindern, anbringt. Aber in eben diesen Gegenden sind auch ansteckende
Seuchen unter dem Hornvieh sehr häufig." —

Mesmer selbst war von der Wahrheit seiner Meinung überzeugt,
und um die Kinder durch ^ine natürlichere Behandlung bei der Geburt
vor der Blatterngefahr zu schützen, schrieb Mesmer eine besondere Flugschrift
: »Adresse aux mferes de famille", und ließ sie in Paris verteilen.
Diese Adresse enthielt nicht viel anderes als was er schon dem Kapitän
Baudin und den Herausgebern des Journals von Paris gesagt hatte. Er
munterte die Mütter auf, seiner Anweisung zu folgen.

Diese kurze Nachricht von dem Leben und Tun des Doktor Mesmer
während seines Aufenthaltes in Paris schien mir nicht uninteressant,
sowie mancher seiner vielleicht bereits ganz vergessener, genialer Gedanken
auch einer ernsten Prüfung wert.

5. Astrologische Ppophezeiuogen fü? das Jahf 1909.

Von Baronin Helene Hamar. *)
Der Hindu sagt: „Das innerste Leben der Dinge ist eins, und dieses
Leben bist du!" „Alle Dinge sind untereinander verbunden, und das
Band ist heilig", sagt Marc Aurel. Diese verbindenden Gesetze, die die

*) Mit Erlaubnis der Verfasserin dem „Neuen Wiener Journal* entnommen.


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