Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 92
(PDF, 134 MB)
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des Fräuleins Hirschmann und der beiden Ärzte Muskens und der Jongh vorgenommen
habe. Fräulein Hirschmann habe sich der Hypnose immer widersetzt, und
daher sei sie erfolglos geblieben. — Als Fräulein Hirschmann als Zeugin vernommen
wurde, erklärte sie, daß sie zweifellos von dem Musiker hynotisiert worden sei und
schon seit ihrem sechzehnten Lebensjahre durch eine übernatürliche Kraft gezwungen
werde, ihm „wie ein Hund" zu folgen. Sie bestätigte, daß sie oft geschlagen
und mißhandelt worden sei, das dies aber den Bann nicht gebrochen
habe. Das Urteil. Nun wurde das Urteil gesprochen. Beuthen wurde wegen
Beleidigung und Mißhandlung zu fünfzig Gulden Geldstrafe oder zehn Tagen Haft
verurteilt. Das Gericht ließ weder den Entschuldigungsgrund der Notwehr noch den
des öffentlichen Interesses gelten.

Auffindung einer Heilquelle durch die Wünschelrute. Konrad Dreher
berichtet in „Über Land u. Meer" No 36, 1909 über diesen interessanten Fall wie
folgt: „Im bomischen Städtchen Podsbrad bei Prag wurde ein Heilbrunnen auf so
sonderbare Weise gefunden, daß ich nicht umhin kann, die näheren Umstände niederzuschreiben
. Fürst Phillipp Ernst zu Hohenlohe Schillingsfürst, dem auch das
Schloß Podebrad gehört, lernte während der Kieler Woche den Herrn Landrat a.
D. Cai von Bülow-Botkamp kennen, der dort mit Hilfe einer sogenannten „Wünschelrute
" zur Unterhaltung seiner Freunde versteckte Geldstücke suchte und fand. Der
Fürst erfuhr dabei, daß dieser Scherz nur ein kleines Charakteristikum der wunderlichen
Eigenschaften des Herrn von Bülow sei, indem ein spezieller Sport desselben
die Auffindung unterirdisch verborgener Heilquellen wäre. Der Fürst sprach lachend
seine Zweifel darüber aus, worauf sich Herr v. Bülow erbot, ihm den Beweis für
seine Behauptungen zu liefern. Infolgedessen wurde Bülow zu den Jagden nach
Podsbrad geladen und, um dort zugleich das Angenehme mit dem Nützlichen zu
verbinden, ersucht, in einer dortigen Försterei, die sehr unter Wassermangel leide,
eine Quelle zu entdecken. Herr von Bülow kam im November 1904 dorthin, jagte
und konstatierte an benannten Orten mit seiner Wünschelrute, daß in einer Tiefe
von 14 Meter hinreichend Wasservorrat vorhanden wäre. Der Brunnen wurde nun
nach seiner Angabe gegraben, und wirklich hatte Herr von Bülow die Lage und
Ergiebigkeit der Quelle genau abgeschätzt, so daß heute die Försterei so viel gutes
Trinkwasser von derselben erhält als sie für Mensch und Vieh benötigt. Nach
dem Vorangegangenen scheute nun Fürst Hohenlohe keine Kosten, sondern ließ im
nächsten Frühjahr an einer von Bülow mit der Wünschelrute gefundenen Stelle im
Schloßhof eine Bohrung vornehmen, und am 1. August 1905, nachdem das Borloch
eine Tiefe von 96 Metern erreicht hatte, entsprang mit großer Kraft aus demselben
eine Fontäne des hellsten und klarsten Wassers. Ein neuer Umstand aber steigerte
die Überraschung als nämlich festgestellt wurde, daß statt des gedachten Trinkwassers
die neue Quelle aus einem stark kohlensäurehaltigen Sauerbrunnen bestehe.
Das Wasser wurde chemisch untersucht und es ergab sich, daß es ein Kohlensäure-
lithium-natrium-bor und chlorhaltiger Säuerling sei, der eine Heilkraft für gichtische
Katarrhalische, sowie Herzleiden in sich birgt. Kaum war dies bekannt,, da begann
eine kleine Völkerwanderung nach dem Schloßhof, und mit dem Heiltrunk nahmen
Leidende und Gesunde auch die Ruhe des Schlosses mit sich fort. Gastfreundschaft
und Menschenliebe ist eine herrliche, fürstliche Eigenschaft, nur darf man
durch diese nicht selbst erdrückt werden. Um sich vor ähnlichem zu schützen,
ließ nun der Schloßherr von jenem Brunnen aus eine Leitung nach der Ortschaft
anlegen und baute zugleich ein kleines, hübsches Badehaus mit Trinkhalle für alle
Heilung Suchenden. Schon ist die Anlage zu klein geworden, um namentlich die
verlangten Bäder alle abzugeben, und da der Wasserreichtum ein unerschöpflicher,
ist man schon mit dem Anbau einer neuen Badeanstalt beschäftigt. Direkt vom
Brunnen schmeckt das Wasser etwas schweflich, was sich jedoch beim Abfüllen
in Flaschen gänzlich verliert. „Ich selbst habe dort getrunken und gebadet, und


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