Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 108
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0115
— 108 -

aus und brach sich ein Bein. Premierminister Asquith, der vor einigen
Tagen von diesen seltsamen Dingen hörte, wollte darauf unbedingt die
Mumie besichtigen, seine Freunde hielten ihn aber fast mit Gewalt
davon ab."

Jedenfalls hat der Direktor des Britischen Museums, wohl ein Mann,
dem man umfassende Bildung nicht gut absprechen kann, recht getan,
diese unheilvolle Mumie tunlichst zu verstecken, wenn auch die hyperklugen
Berichterstatter es wagen, ihn deshalb „abergläubisch" zu nennen.
Jedoch dies ist ein sehr variabler Begriff, und damit trösten wir uns.

Was hätte man noch vor 20 Jahren einem Naturforscher für Namen
gegeben, wenn er nur eine einzige rätselhafte Eigenschaft des Radiums,
seine Fähigkeit, bei längerem Verweilen am menschlichen Körper überaus
böse Wunden zu erzeugen, öffentlich bekannt gegeben hätte?

So ist es mit allen. Was der „große Haufe" für unmöglich hält,
ist Schwindel oder Aberglaube. Ich meine unter „großem Haufen"
nicht etwa das Volk, da täte ich ihm unrecht, denn gerade im Volke
leben die Traditionen von außergewöhnlichen Kräften zähe fort. Und
der sogenannte Aberglaube des Volkes streift bei gründlicher
Untersuchung immer an ein verborgenes Naturgesetz. Der
„große Haufe", welcher roh alles verlacht, ist vielmehr die Menge der
Halbgebildeten und jener, die nur die materialistische Weltanschauung
als die „allein seligmachende" kennen. Es mögen darunter auch viele „große
Gelehrte" sich befinden, „eminente Fachleute", die aber entweder nie
aus der Studierstube herauskamen oder absichtlich ohne Scheuleder nie
die Straße des Lebens betreten wollen.

Ihr Urteil zählt also nicht; denn wahre Wissenschaft soll allumfassend
sein und vor nichts zurückschrecken, wenn auch die „Tatsachen" unglaublich
erscheinen und die „Konsequenzen für das herrschende System"
schreckliche wären. Wenn wir nicht total verknöchern wollen, so muß
mit diesem System der „Welträtsellösung" endlich gebrochen werden.
Wir müssen daran gehen, die materialistische Brille einmal abzulegen
und die Welt ohne Scheuklappen betrachten lernen. Das ist der einzige
Weg und mögen auch alle Fakultäten dagegen wettern.

Zudem liefern die neuesten Anschauungen über das Wesen der
Materie (wie sie zum Beispiel ein Gustav le Bon uns gibt) dem Versuch,
diesem schwierigen Problem der „unheilvollen Gegenstände" beizukommen
, eine sehr reale Stütze, insbesonders dann, wenn wir auch die
Versuche des Oberst de Rochas zu Rate ziehen.

Die Materie wird also jetzt von den ersten Physikern immer mehr
als etwas Sekundäres aufgefaßt, als eine Wirkung bestimmter Kraftwirbeln
; jedes Atom ist weiter nichts als ein Kraftzentrum. Und tiefere
Forschungen zwingen zur Annahme, daß es keine blinden Kräfte sein
können, die das Sonnensystem eines Atoms ins Dasein riefen und erhalten
. Es müssen vielmehr leitende, organisierende, kurz gesagt in-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0115