Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 113
(PDF, 134 MB)
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beiten" entweder stehend oder sitzend auf dem Marmor oder Stuckpflaster
der Veranda oder auf der Erde, je nach Wunsch. Wenn sie jemand
benötigen, nehmen sie einen Diener, oder wenn es verlangt wird,
auch einen Europäer, auf den sie mit derselben Leichtigkeit wirken,
wenn er willens ist ihnen zu dienen. Brauchen sie irgend einen Gegenstand
, dann bitten sie darum. Auch wiederholen sie auf Verlangen jedes
Experiment und unterwerfen sich jedem Test. „Ich habe Indien in allen
Richtungen jahrelang bereist," sagt der Berichterstatter, „und ich kann
wahrheitsgemäß bestätigen, daß ich keinen Fakir getroffen habe, der nicht
auf alle die genannten Bedingungen eingegangen wäre." Folgende Tatsachen
sind nach den Aufschreibungen geschildert, welche der Reisende
an Ort und Stelle machte. Noch ist zu bemerken, daß die Fakire meistens
verneinen, Adepten zu sein und ihre Kräfte den Geistern ihrer Vor*
fahren zuschreiben. Was wir „Geisterkraft" („Spirit-force") nennen, wird
bei den Hindus mit Arta-ahancarasya oder der Kraft des „Ich" bezeichnet
.

Jacolliot, der Berichterstatter, war ein eifriger Naturforscher. Als
er Europa verließ, hatte er keine Ahnung von den Phänomenen, welche
die Spiritualisten ihren Medien zuschreiben, und er wußte nichts von
den Grundsätzen eines Glaubens, der ihm neu erschien, von dem er
aber jetzt weiß, daß er so alt ist als die Tempel von Indien, Chaldäa
und Ägypten; begannen doch alle Religionen mit dem Glauben an Geister
und ihre Manifestationen. Er betrachtete die Fakire zuerst als einfache
Magier und schickte sie ohne weiteres fort, wenn sie zu ihm kamen;
als er aber von ihren wunderbaren Kräften gehört hatte, wollte er die
Phänomene doch sehen und er ergriff die Gelegenheit, als ihn wieder einer
der Zauberer besuchte. „Dieser Mann", sagt er, „war ausnehmend
mager, sein Gesicht war schmal und knochig, wie das eines Ana-
choreten, und seine Augen, die halb erloschen schienen, machten auf
mich den Eindruck, wie die starren, grünen Augensterne eines großen
Haifisches." Jacolliot sagte dem Fakir, daß er sich von dessen Kraft,
leblose Gegenstände ohne Berührung zu bewegen, überzeugen möchte;
aber der Fakir erwiderte, daß er diese Kraft nicht besäße, er rufe nur
Geister, welche ihm ihre Hilfe angedeihen ließen.

*

Fakire, die unbedingt echte okkulte Phänomene darbieten; sie arbeiten meist mit
Hille von Elementargeistern, Pitris usw.* (Also ganz so wie unsere spiritistischen
Medien.)

Man braucht nun gar nicht persönlich in Indien gewesen zu sein; wer praktisch
einwandfreie Medien in Europa gesehen und studiert hat, findet eine derartige
Ähnlichkeit der okkulten Phänomene beider, daß man sofort erkennt, daß es sich
um analoge Fälle handelt. Sogar die rein körperlichen Zustände, in welche Fakire
und Medien während ihrer Operationen verfallen, also z. B. Schweißausbruch etc.,
sind so übereinstimmend als möglich. Auch das Ende Covindasamys ist typisch
mit dem Ende vieler berühmter Medien, nämlich: Erschöpfung, Verfall der Kräfte
und schließlich Wahnainnl Anmerkung der Schriftleitung.

Zentralblatt für Okkultismus. Jhrg. III. 8


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