Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 115
(PDF, 134 MB)
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Die Beantwortung mentaler Fragen.

Der Fakir fragte, ob man an die unsichtbaren Geister nicht Fragen
stellen wolle, ehe sie wieder gingen. Man könne fragen; wenn die Blätter
sich ruhig verhalten, hätten die Spirits nichts zu sagen, wenn sie aber
eine Mitteilung zu machen haben, dann werden die Blätter sich an den
Stäben aufwärts bewegen. Jacolliot dachte an einen Freund, der 20 Jahre
vorher gestorben war. Er nahm aus einem kleinen Beutel aufs Geradewohl
Buchstaben nach einander heraus. Bei dem 15. Buchstaben — es
war A — begannen die Blätter sich zu bewegen, stiegen bis zur Spitze
und fielen wieder herab. Folgende Worte wurden in dieser Weise herausbuchstabiert
: Albain Brünier, died at Bourg-en-Bresse (Ain) January 3,
1856. Name, Datum, Ort, alles war richtig. Am nächsten Tage wurde
das Experiment mit dem gleichen Erfolg wiederholt; ebenso am dritten
Tage.

Der Fakir war 15 Tage im Hause des Berichterstatters. In der
letzten Sitzung ließ er mit einer einfachen Pfauenfeder eine der Schalen
einer Wage sinken, während die andere Schale mit 170 Pfund belastet
war. Er streckte die Hand aus und es schwebte ein Blumenkranz in
der Luft; unbestimmte Töne erfüllten die Luft und eine schattenhafte
Hand zeichnete leuchtende Figuren in den Raum. Niemals gelang es
dem Beobachter, den leisesten Betrug zu entdecken, obwohl er alles
aufbot, die Phänomene einwandfrei zu erhalten.

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Gelegentlich eines Besuches in Benares traf Jacolliot einen Fakir
namens Covindasamy. Derselbe wohnte in einer kleinen Hütte am
Ganges. Eines Abends besuchte der Fakir den Reisenden, welcher ihn
in einem Zimmer empfing, das an der Terrasse lag und durch einen
Vorhang vor der brennenden Sonne geschützt war. In der Mitte der
Terrasse war ein Springbrunnen, dessen feine Strahlen in ein Marmorbassin
fielen. Sie gingen auf die Terrasse und der Fakir antwortete auf
eine Frage: „Es ist keine natürliche Kraft, die wirkt; ich selbst bin nur
ein Instrument. Ich rufe die Geister der Vorfahren und sie sind es,
welche ihre Macht manifestieren." Fast alle Fakire geben dieselbe Antwort
; sie sehen sich nur als Vermittler an zwischen dieser Welt und
den unsichtbaren Geistern.

Der Fakir stand mit ausgebreiteten Händen vor einer großen
bronzenen Vase, die mit Wasser gefüllt war. Innerhalb fünf Minuten
fing dieselbe an, hin und her zu schwanken und dann näherte sie sich
allmählich und mit regelmäßigen Bewegungen dem Fakir. Als die Entfernung
kleiner wurde, hörte man Töne aus dem Gefäße, wie wenn mit
einem Stahlstab auf dieselbe geschlagen würde. Zeitweise waren die
Schläge so zahlreich und schnell, daß es prasselte wie Hagel auf einem
Metalldach.

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