Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 116
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0123
— 116 -

Merkwürdige Klopftöne. Die Vase ging vorwärts, zurück oder
stand still, ganz wie es der Oberrichter (Jacolliot) verlangte. Einmal
änderten sich die Schläge in ein beständiges Rollen, wie ein Trommelwirbel
; ein andermal kamen sie nacheinander in regelmäßigen Intervallen,
wie das Schlagen einer Uhr. Nun brachte der Richter eine Spieldose
und verlangte, daß die Schläge eine Weise begleiten sollten. Es geschah
mit der Genauigkeit eines Kapellmeisters. Dann begleiteten die Schläge
den Marsch aus dem „Propheten" tadellos. Alles dies geschah ohne
besondere Vorbereitung und ohne irgend eine Geheimniskrämerei auf
einer kleinen Terrasse. Die Vase war so groß, daß sie kaum von zwei
Mann gerückt werden konnte. Die gleichen Experimente wurden mit
derselben Regelmäßigkeit des Verlaufs wiederholt.

Levitationen. Der Fakir, welcher seine Stellung nicht geändert
und seinen Platz nicht verlassen hatte, berührte nun für kurze Zeit den
Rand der Vase mit seinen Fingerspitzen. Die Vase fing zu schwanken
an, ganz regelmäßig von links nach rechts, allmählich die Bewegungen
beschleunigend; ihr Boden, der sich von einer Seite zur andern hob
und senkte, machte auf dem Pflaster der Terrasse kein Geräusch.

Mit Staunen bemerkte der Oberrichter, daß das Wasser in der Vase
die Bewegungen nicht mitmachte. Dreimal während dieser Schwingungen
erhob sich die Vase völlig vom Boden in eine Höhe von 7—8 Zoll und
als sie wieder herabfiel, vernahm man nicht den leisesten Ton. Die
Vorstellung dauerte mehrere Stunden und der Beobachter notierte sorgfältig
alle Einzelheiten und ließ sich alle Phänomene in verschiedener
Art und Anordnung wiederholen. Am folgenden Tag legte Covindasamy
seine Hände auf die Oberfläche des Wassers der Vase, das bis an den
Rand ging, ohne es aber zu berühren, und stand so regungslos mehr als
eine Stunde. Dann begann sich das Wasser leicht zu bewegen. Die Oberfläche
schien durch ein leises Lüftchen getroffen zu werden. Als der Richter
seine Hand an den Rand der Vase hielt, fühlte er eine Kühle aufsteigen.
Ein Rosenblatt, in das Wasser gelegt, wurde bald an den Rand getrieben.

Immer noch stand der Fakir regungslos. Sein Mund war geschlossen
und — seltsam, obwohl doch irgend ein Trick seinerseits waltete, die
Wellen bildeten sich ihm gegenüber am Rande des Gefäßes und brachen
sich sanft auf seiner Seite. Die Bewegung des Wassers wurde immer
heftiger und es gewann den Anschein, als ob das Wasser unter dem
Einfluß einer großen Hitze stände. Es stieg bald höher als die Hände
des Fakirs und einige Wellen erhoben sich ein oder zwei Fuß über die
Oberfläche. Ich bat Covindasamy, seine Hände wegzunehmen; das
Wasser wurde allmählich ruhiger, aber ohne bewegungslos zu werden,
wie siedendes Wasser, das man vom Feuer wegnimmt. Andererseits
wuchs die Bewegung des Wassers zur alten Heftigkeit, sobald der Fakir
seine Hände in die frühere Stellung brachte. Der Schluß dieser Sitzung
war noch außerordentlicher:


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0123