Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 123
(PDF, 134 MB)
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Mancher Leser, der bisher nur im Fahrwasser des materialistischen
„ Monismus* gesegelt ist, wird wohl die Frage auf werfen, wozu ich eigentlich
all diese Dinge anführe. Gewiß, manchen „Monisten" mag dies
alles als eine arge Abschweifung vom Thema gelten. Allein demgegenüber
mag erklärt werden, daß dies alles wohlerwogen und berechtigt ist.

Wenn das Weltall und alle Wesen, die wir darin sehen, wirklich,
wie der Monismus lehrt, nach einheitlichen Gesetzen erbaut sind,
nun dann bietet uns das Studium des Zusammenhanges und Zusammenwirkens
von Geist, Seele und Körper im Menschen ein herrliches Vorbild
für die analogen Vorgänge im Großen und Ganzen. Mit derselben
Berechtigung als die exakte Wissenschaft das Atom ein Sonnensystem
im Kleinen nennt, mit derselben Berechtigung bezeichnet der Okkultist
den Menschen als Mikrokosmos. Wer nun die Gesetze des Mikrokosmos
kennt, dem sind auch die Vorgänge im Makrokosmos
nicht unerklärlich.

Es ist nun, wie ich früher erwähnte, der okkulten Experimental-
psychologie tatsächlich zu zeigen gelungen, daß Seele und Geist erst
den menschlichen Körper erbauen und beleben, daß Wille und Vorstellung
die lenkenden Prinzipien im Organismus darstellen. So liegt nun der
Schluß nahe, daß wir auch im Makrokosmos nach diesen höheren
Prinzipien forschen müssen, sofern es uns daran gelegen ist,
auch nur ein elementares Verständnis von den grandiosen kosmischen
Erscheinungen zu bekommen. In dem Augenblick, wo
wir die ganze Natur als belebt anerkennen (und die moderne Wissenschaft
tut dies bereits), in dem Augenblick ist es unsere Pflicht, nach
Seele und Geist im Makrokosmos zu suchen.

Nachdem nun allen Mißverständnissen hoffentlich genügend vorgebeugt
wurde, können wir zu unserer eigentlichen Aufgabe zurückkehren.
Zu diesem Zwecke müssen wir dem Ajther nochmals unsere Aufmerksamkeit
schenken. Vielleicht gelingt es uns doch, aus den zahlreichen
einander widersprechenden Definitionen der Eigenschaften des Äthers
irgendwie Gemeinsames, für unsere Zwecke Brauchbares herauszufinden.

So beschreibt Dr. P. Köthner in seiner „Chemie des Ungreifbaren
", S. 144 die heutigen wissenschaftlichen Anschauungen bezüglich
des Äthers wie folgt:,

„Ganz unerklärliche Eigenschaften müssen wir aber diesem Weltäther
beilegen. Absolut reibungslos muß er sein, weil an der
Umlaufszeit der Planeten während Jahrtausenden nicht die geringste
Verzögerung entdeckt worden ist, was nur durch die
Vorstellung eines absolut leeren Raumes verständlich wird.*)
Und doch muß er Masse besitzen, weil die Molekularbewegung der

*) Wie wir des weiteren ersehen werden, sind* doch andere Lösungen dieses
Problems möglich.


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