Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 125
(PDF, 134 MB)
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Forschungsmethode, der „Schauung", über alle Anstrengungen des Intellekts
sehr deutlich darzulegen versucht. Man begreift jetzt vielleicht
einen Jakob Böhme, der sagte, daß ihm Gott in einer Stunde der Schauung
mehr Weisheit offenbarte, als alle Fakultäten seit Adam und Eva lehren
könnten.

In der Tat versichern alle eingeweihten Okkultisten, daß das Rätsel
des Äthers nur durch „Schauung" vollkommen gelöst werden könne.
Diese Nebenbemerkung soll nur dazu dienen, unsere Leser aufmerksam
zu machen, wie sehr rein okkulte Ansichten — seien sie bewußt oder
unbewußt ausgesprochen — auch von heutigen Männern der Wissenschaft
erfaßt werden. Man beginnt auch in diesen Kreisen zu fühlen,
daß es noch etwas Höheres gibt als den trockenen Verstand.

Die für uns nun wichtigste Frage ist, ob der Äther imstande ist,
bewegten Körpern, also z. B. den Gestirnen, irgend einen Widerstand
zu leisten. Wenn wir nun auch jeden Reibungswiderstand — weil unbeweisbar
— vernachlässigen, so ergibt sich doch ein zweiter Widerstand
in Folge der Masse des Äthers. Und der Äther hat Masse, darin
stimmen die verschiedensten Fachleute überein!

So sagt Gustav Le Bon in seinem bereits genannten Werke S. 50:
„Wenn der Äther keine Schwere hat, so muß er doch Masse
haben, weil er der Bewegung Widerstand entgegensetzt. Diese Masse
ist gering, denn die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes ist sehr
groß. Wäre sie Null, so würde die Fortpflanzung des Lichtes vermutlich
augenblicklich erfolgen.u (D. h. sie wäre unendlich groß.)

Ferner hat Prof. Lebedew (Moskau) berechnet, daß der Druck,*)
den das Sonnenlicht auf die Erde ausübt, 7,5 Millionen Kilogramm be-

* •

trägt. Hätte nun der Äther keine Masse, so könnte das Licht, sofern es
nur in Schwingungen des Äthers besteht, auch keinen Druck ausüben.
Auch hat man aus der Energie der Lichtwellen gefunden, daß der Äther
etwa 15 trillionenmal leichter als die atmosphärische Luft ist. Um nun
von „Energie der Lichtwellen" zu sprechen, müssen wir wieder in der
allgemeinsten Formel für Berechnung der Energie bewegter Körper

A = t-^j~ eine Masse m annehmen, denn im Augenblick, wo diese Null

würde, wird auch das Produkt wie groß auch v2 sein mag, ebenfalls
Null werden.

Also Masse, oder vielleicht richtiger gesagt Massenwirkung muß
der Äther haben, selbst wenn diese Wirkung auch nur eine vorgetäuschte
ist. Hat der Äther aber Massenwirkung, dann leistet er Trägheitswiderstand
wie jeder Körper. Und darauf kommt es bei unseren Untersuchungen
hauptsächlich an.

*) Die Crookeschen Lichtmühlen bewiesen dies experimentell schon längst!
Man wollte aber nicht sehen.


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