Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 139
(PDF, 134 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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zu suchen ist! Die Wahrheit ist die, man getraut sich die okkulten Tatsachen, sobald
sie von vielen Personen beobachtet werden, nicht direkt abzuleugnen, aber
die Berichterstatter suchen den Dingen eine natürliche d. h. materialistische Erklärung
unterzuschieben! G. W. Surya.

Neue Erfolge der Wünschelrute. Die Versuche des Münchener Arztes
Dr. Aigner, die er mit der Wünschelrute seinerzeit mit großem Erfolge auch in
Dornberg bei Jena wiederholt vorgenommen hat, haben neue interessante Resultate
gezeitigt, so u. a. im Enztale bei Stuttgart. Nachdem dort zuvor verschiedene umfangreiche
kostspielige Grabungen nach Wasser erfolglos geblieben waren, wurde
durch die Angaben der Rute an den bezeichneten Stellen reichliches Wasser entdeckt
. — Die Untersuchungen mit der Wünschelrute wurden auch bereits auf andere
Substanzen ausgedehnt und es ergab sich, daß die Rute, deren Ausschläge auch
bei Gas- und elektrischen Leitungen früher schon festgestellt werden konnten, bei
einigen Medien sogar auf unterirdische Kohlenlager reagierte, auch anderwärts, so
zuletzt in Ludwigshafen a. Rh. Dort hat man der Anregung Dr. Aigners folgend
die Ausbildung und Erprobung von Medien jetzt aufgenommen. Aus den verschiedensten
Gebieten des Deutschen Reiches und vom Auslande, so zuletzt aus dem belgischen
Industriegebiet, laufen fortgesetzt Anfragen und Aufträge um Wassermutungen
in München ein. Unter diesen Umständen würde die längst erwünschte Veröffentlichung
des amtlichen Berichtes über die Uslarschen Untersuchungen in Südwestafrika
sehr erwünscht sein.

So vergeht jetzt keine Woche, wo nicht neue Triumphe der Wünschelrute
zu verzeichnen wären. Daß die Wünschelrute auch auf Kohlenlager etc. reagiert,
ist an sich nicht neu (ich verweise auf meinen Artikel „Die okkulte Seite der
Wünschelrute", II. Jahrgang dieser Zeitschrift), jedoch ist es gut, wenn neuere diesbezügliche
Versuche gemacht werden. G. W. Surya.

Eine historische Spukgeschichte, In Dresden-Blasewitz starb der Gatte
der bekannten Schriftstellerin Ursula Zoege v. Manteuffel, Hans Felix Ewald v. Trebra-
Lindenau. Der Verstorbene btand zuletzt als Major in königlich sächsischen Diensten
und erhielt im deutsch-franzöeischen Kriege das Eiserne Kreuz. Mit den Trebras
verband sich im XVII. Jahrhundert eine seltsame Spukgeschichte, in der eine Frau
v. Eberstein, eine verstorbene Nonne, Anna v. Trebra, und der Kordenett im blauen
kursächsischen Reiterregiment, Christoph von Trebra, eine bemerkenswerte Rolle
spielten. Die Angelegenheit erregte damals ungeheures Aufsehen, da sich die
Familie v. Eberstein, nachdem alle Kirchengebete und frommen Spenden vergeblich
gewesen waren, an die Universität Leipzig um Rat gewendet hatte. Über den Spuk
selbst wird erzählt: Es war am 9. Oktober 1683, als Frau Philippine v. Eberstein,
eine Tochter Heinrichs v. Werthern auf Trebra, des Erbkammertürhüters des heiligen
römischen Reiches, plötzlich an ihren Armen ein schmerzliches Zwicken, wie von
Fingernägeln, empfand. Erschrocken blickte sie rings umher, aber außer ihr war
niemand in dem Gemache. Da vernahm sie neben sich eine flüsternde Stimme,
die deutlich die Worte sprach: „Fürchte nichts, ich bin ein guter Geist und will
dein Bestes." Die Edelfrau überlief es eiskalt, zumal sie bemerkte, daß die Stelle
an ihrem Arme, wo sie den Schmerz empfunden, mit Blut unterlaufen war. Sie
stammelte einige gegen des Teufels Anfechtungen gerichtete fromme Sprüchlein
und glaubte den Spuk dadurch verscheucht zu haben. Aber schon in der Abendstunde
war der unheimliche Gast wieder da. Sie hörte die flüsternde Stimme,
welche sie aufforderte, einen vor der Zugbrücke des Hauses vergrabenen Schatz
zu heben, die eine Hälfte für sich zu behalten und die andere zu frommen und
milden Zwecken zu verwenden. „Gehe heute, wenn's auf dem Turme acht schlägt,
vor die Brücke, dort wirst du mehr erfahren!0 schloß der unsichtbare Besuch, aber
Philippine griff zu besagter Stunde nach dem Gesangbuche und blieb in ihrem Gemache
. Aber dadurch wurde die Sache nur verschlimmert, denn der Spuk trat jetzt


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