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Holland (Pseudonym), stellt sich ihr darin als eine gesunde junge Frau
von 35 Jahren vor, von heiterem Gemüt und dabei von einer eigenartigen
, zu allerlei Visionen neigenden psychischen Veranlagung. Ihre
Verwandten, schreibt Mrs. Holland ferner, seien sehr gegen derlei Dinge
eingenommen. Sie selbst, die bis vor kurzem gar nichts gewußt hätte,
was sie aus ihren automatisch entstandenen Schreibereien machen solle,
habe jetzt das Studium des großen zweibändigen Werkes: „The Human
Personality" von Myers*) vorgenommen, in dem sie auch den Namen
und die Adresse von Miss Johnson vorgefunden habe. Und dieses Werk
habe sie zum ersten Mal über ihre supernormalen psychischen Fähigkeiten
aufgeklärt. Mrs. Holland hatte ihrem Schreiben an Miss Johnson
noch ein paar automatisch niedergeschriebene Gedichte beigelegt, wovon
eines schon im Jahre 1896 entstanden war.
Es entwickelte sich nun eine lange Zeit fortgesetzte Korrespondenz
zwischen den beiden Damen, in der Miss Johnson als erfahrene Sachverständige
in all diesen Dingen die hierin unerfahrene Mrs. Holland
beständig animierte, ihre automatischen Schreibereien ja fortzusetzen und
alles so erhaltene Material ihr zur Prüfung einzusenden. Die Lektüre
von Myers oben angeführtem Werk hatte in Mrs. Hollands Leben ein
Ereignis gebildet, das sich auch in dem Inhalt ihrer automatisch entstehenden
Schriften bemerklich machte. Von dieser Zeit an traten in
diesen Schriften andere Einflüsse auf. Insbesondere war es der verstorbene
Verfasser dieses Werks, Frederic Myers, der, dem Wortlaut dieser
Schriften nach zu urteilen, jetzt die Rolle eines Inspirators übernommen
zu haben schien, und ebenso auch die beiden verstorbenen Freunde und
ehemaligen Kollegen von Myers, deren Andenken dieser sein Werk gewidmet
hatte: Edmund Gurney und Professor Dr. Henry Sidgwick.
Von diesen beiden war Gurney schon im Jahre 1888 gestorben, Sidgwick
erst im Jahre 1900, wenige Monate vor Myers.
Wir müssen nun aber auf das Wesen dieses Automatismus etwas
näher eingehen. Der Psychologe, gleichgültig welcher Richtung, hat für
die Entstehung derartiger automatischer Schriften seine bestimmte Erklärung
parat. Er sagt, sie stammen aus dem Unterbewußten des Schreibenden
, d. h. aus jenen Schichten des Bewußtseins, aus denen unsere
Träume stammen; Schichten, in die das Wachbewußtsein im Normalzustand
nicht unterzutauchen vermag. Und tatsächlich war auch Miss
Johnson anfänglich der festen Meinung, die automatischen Schriften der
Mrs. Holland seien nichts anderes als Diktate ihres Unterbewußtseins,
ihres, nach der Ausdrucksweise der S. P. R., subliminal seif, d. h. dem
unter der Bewußtseins-Schwelle liegenden Ich. Warum freilich das Unter-
*) The Human Personality and its survival of bodily death by Frederic
W. M. Myers. (London, Longmans, Green & Co). 1903. Der Verfasser war bis
zu seinem Tode die Seele der Soc. for psych. Res.
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