Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 147
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0154
— H7 —

bewußtsein der Mrs. Holland bei diesen Diktaten eine Form wählte, daß
man beim Lesen derselben den Eindruck gewinnen muß, sie seien von
gewissen Verstorbenen inspiriert, die bei Lebzeiten eifrige Mitglieder der
S. P. R. waren, warum ferner diese Verstorbenen sich mit geheimnisvollen
Andeutungen begnügten, warum sie nur die Initialen ihres Namens und
nicht ihren vollen Namen gebrauchten, dies alles blieb vollständig rätselhaft.

Auf Seite der Mrs. Holland war das Interesse für die Lösung dieses
Rätsels in damaliger Zeit sehr gering. Diese Schreibereien, zu denen
sie sich dann und wann getrieben fühlte und aus den niemand klug
wurde, waren ihr höchst lästig. Sie hätte sie sicherlich ganz aufgegeben,
wenn sie nicht durch deren Inhalt selbst, d. h. durch die sich darin dem
Anschein nach äußernden Persönlichkeiten immer wieder aufgefordert
worden wäre, ja darin fortzufahren und dem Impuls zum Schreiben
immer nachzugeben.

Was die Handschrift und den Stil der an Miss Johnson von Mrs.
Holland aus Indien eingesandten Schriften anbelangt, so unterscheidet
Miss Johnson in ihrem darüber veröffentlichten Bericht besonders folgende
zwei Typen:

1. Solche, die mit einer Feder geschrieben sind, eine sehr flüchtige
Handschrift aufweisen und dem Stil und Inhalt nach den Eindruck erwecken
, wie wenn sie von Frederic Myers herrührten.

2. Solche, die mit einem Bleistift geschrieben sind, eine steile Handschrift
aufweisen und deren etwas brüsker Stil und Inhalt den Eindruck
erweckt, wie wenn sie von Edmund Gurney herrührten.

In keinem dieser Fälle gleicht die Handschrift der gewöhnlichen
Handschrift von Mrs. Holland. Daß die Schreiberin bei diesen automatischen
Schriften das eine Mal eine Feder, das andere Mal einen Bleistift
benutzte, geschah durchaus nicht willkürlich, sondern deshalb, weil
sie in einer am 18. November 1903 erfolgten Niederschrift ausdrücklich
darum ersucht wurde, sie möchte auf die verschiedene Handschrift achten,
und wenn die eine käme eine Feder und wenn die andere käme einen
Bleistift benutzen.

Aber es traten auch noch andere Variationen auf. Es konnte vorkommen
, daß Mrs. Hollands Gehirn stärker beeinflußt wurde als ihre
Hand, d. h. nach der Ausdrucksweise von Miss Johnson, daß Mrs. Holland
bei ihrem Automatismus sich mehr des sensorischen Elementes bewußt
wurde als des motorischen. Eine weitere Variation war die, daß Mrs.
Holland nicht einem Impuls zu schreiben, sondern einem Impuls zu
sprechen unterlag. Obwohl sie bei solchen Reden sich bei klarem Bewußtsein
befand und obwohl sie dabei in ihrer Muttersprache, also Englisch
, redete, konnte sie anfänglich den Sinn des Gesprochenen doch
nicht erfassen; erst beim zweiten derartigen automatischen Reden verstand
sie, daß es sich dabei um die detaillierte Beschreibung eines ihr
unbekannten älteren Herrn handelte,

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