Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 148
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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Einige Nebenerscheinungen beim automatischen Schreiben, bei dem
sie, obwohl bei vollem Bewußtsein, nie wußte, was sie zu schreiben sich
gezwungen fühlte, waren: anfänglich leichter Kopfschmerz, später auch
dann und wann Schläfrigkeit, eine Empfindung von Trunkenheit oder
Seekrankheit. In den damaligen Schriften war sogar von diesen körperlichen
Indispositionen die Rede. Die Schläfrigkeit, so lautet ein solches
Skriptum, käme daher, weil sich gleichzeitig zu Viele zum Schreiben
herandrängten; deshalb sei auch der Inhalt des Geschriebenen so vag.
— Derartige Theorien, bemerkt hierzu Miss Johnson, sind natürlich nichts
anderes als die Äußerungen des Traumbewußtseins von Mrs. Holland.

In einer am 7. Nov. 1903 von Mrs. Holland automatisch niedergeschriebenen
„Botschaft", wenn dieser Ausdruck gestattet ist, denn
diese Schriften lesen sich tatsächlich wie Botschaften, kommt nun zum
ersten Mal ein Name vor, der für das Folgende von großer Wichtigkeit
ist, der Name Mrs. Verall. Es ist dies der Name einer Lehrerin am
Newham College in Cambridge (England), einer Dame, die der Vorstandschaft
der S. P. R. angehört und die ebenfalls wie Mrs. Holland Auto-
matistin ist. Diese soeben erwähnte „Botschaft" beginnt mit der Anrede
: „My dear Mrs. Verrall" und endigt mit den Worten: „Send this
to Mrs. Verall 5 Selwyn Gardens Cambridge". Nun ist aber zu beachten,
daß der Name Mrs. Verall in Myers „Human Personality" öfters vorkommt
. Dort hatte ihn also Mrs. Holland zweifellos gelesen. Aber die
Adresse dieser Dame! Woher hatte sie die? Myers erwähnt sie nirgends
in seinem Buch und Mrs. Holland hatte diese Adresse weder von Miss
Johnson noch von irgend einer anderen Seite erfahren. Woher hatte sie
diese Adresse, oder genauer ausgedrückt: woher wußte ihr Unterbewußtsein
oder ihr Traumbewußtsein, daß dies die richtige Adresse von Mrs.
Varell war?

Zu diesem Rätsel gesellte sich noch ein anderes: in jener von Mrs.
Holland am 7. Nov, 1903 automatisch geschriebenen „Botschaft" ist
unter anderem von einem älteren Herrn die Rede, dessen äußere Erscheinung
, Gesichtsausdruck usw. genau beschrieben werden. Diese Beschreibung
trifft nun, wie sich später, als das Skriptum in London anlangte
, herausstellte, ziemlich genau auf Dr. Verrall in Cambridge, den
Gatten der Mrs. Varrell zu, den, wohlgemerkt, Mrs. Holland niemals in
ihrem Leben gesehen hatte, von dessen Existenz sie gar nichts wußte.

Miss Johnson führt die zahlreichen ihr von Indien zugegangenen
automatischen Schriften der Mrs. Holland in ihrem Bericht in der Weise
auf, daß sie jene Skripten, die den Eindruck erwecken, daß sie Gurney
veranlaßt haben könnte, mit einem (G) versieht und die dem Anschein
nach von Myers veranlaßten Schriften mit einem (M) bezeichnet. Auch
derjenige Leser, dessen wissenschaftliches Gewissen sich dagegen sträubt,
einen von Verstorbenen auf lebende Menschen ausgeübten Einfluß theoretisch
zuzulassen, dürfte sich beim aufmerksamen Lesen dieser Schriften


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