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kaum des Eindrucks erwehren können, daß deren Inhalt aus einer supernormalen
Quelle stammen muß. Leider fehlt uns der Raum, diese
Skripten hier wörtlich wiederzugeben. Aber soviel soll wenigstens gesagt
werden, daß diese Skripten eine Menge Anspielungen enthalten auf
gewisse der Schreiberin gänzlich unbekannte frühere Arbeiten der S. P. R.
und auf die ganze von dieser Gesellschaft geleistete Pionierarbeit. Ferner
enthalten sie Winke für die Schreiberin selbst, wie sie sich bei diesem
automatischen Schreiben zu verhalten habe, und endlich Mahnungen,
sie solle doch ja aufhören, diesen „Botschaften* mit Mißtrauen zu begegnen
, in der Meinung, es sei dabei irgend eine Art Charlatanerie im
Spiel. Ganz besonders bemerkenswert ist das von Miss Johnson mit
einem (M) bezeichnete Skriptum auf Seite 207 ihres Berichts, aus dem
man unwillkürlich den Eindruck gewinnt, daß es Myers ist, der sich
hier äußert, der sich hier über seine beim Tode und nach dem Tode
gemachten Erfahrungen ausspricht und sich über die Schwierigkeiten beklagt
, die der Sendung einer Botschaft aus seinem jetzigen postmortalen
Zustand entgegenstehen. Er macht dabei einen sehr anschaulichen Vergleich
. Er vergleicht nämlich diese Schwierigkeiten mit denen, die
Jemand zu überwinden hätte, der einem widerspenstigen, dickfelligen
Sekretär etwas diktieren möchte, während er von ihm durch undurchsichtige
, bereifte Fensterscheiben getrennt ist. Endlich klagt dieser Myers
noch darüber, daß er sich ganz außerstande fühle, dieser Schwierigkeiten
Herr zu werden, so lange er sich nicht mit solchen in Verbindung setzen
könne, die ihn besser verstünden als Mrs. Holland und die ihm mehr
Glauben schenkten.
Derartige Botschaften sehen doch sicher nicht darnach aus, wie
wenn sie dem Unterbewußtsein der Mrs. Holland entsprossen wären!
Es wurde bereits oben erwähnt, daß bei Mrs. Verall in Cambridge,
diesem langjährigen Mitglied der S. P. R., sich ebenfalls häufig automatisches
Schreiben einstellte. Die bei dieser Dame entstehenden derartigen
Skripten sind häufig in lateinischer oder griechischer Sprache
abgefaßt, was zweifellos damit zusammenhängt, daß ihr Gatte Dr. Verrall
Philologe ist und seine Frau in diesen alten Sprachen etwas unterrichtet
hat. Mrs. Verall hat über den bei ihr vorkommenden Automatismus in
dem im Oktober 1905 erschienenen Band der Proc. S. P. R. eingehend
referiert. Auch bei den automatischen Skripten dieser Dame drängt sich dem
Leser manchmal der Gedanke auf, daß gewisse Verstorbene, die bei Lebzeiten
dem großen Kreis der englischen und amerikanishen psychischen
Forscher angehört haben, dahinter zu stecken scheinen.
Sehr merkwürdig war nun eine Beobachtung, die Miss Johnson
eines Tages machte, als sie die automatischen Skripten von Mrs. Verrall
mit denen von Mrs. Holland verglich. Sie bemerkte, daß in den beiderseitigen
automatischen Skripten eine gewisse Übereinstimmung herrschte.
Was in einem Skriptum der Mrs. Verrall stand, das stimmte dem Sinn
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