Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 178
(PDF, 134 MB)
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existieren. Und solche muß es gebenI Denn jede dauernde Ge-
schwindigkeits-Zu- oder Abnahme könnte für den betreffenden Planeten
gefährlich werden. Entweder würde der in seiner Geschwindigkeit gestörte
Wandelstern sich immer mehr und mehr von der Sonne entfernen
oder in spiralförmiger Bahn in die Sonne stürzen.

Wir verstehen jetzt H. P. Blavatsky, wenn sie auf dieses Problem
aufmerksam macht. Es ist vielleicht das wichtigste Problem der ganzen
Astronomie und wird demselben bisher immerscheuausgewichen,
weil eben die Anschneidung dieser Frage dem Materialismus
ebenso unbequem als gefährlich scheint.

Blavatsky zitiert in Bezug auf die regelnden Faktoren in der
Planetenbewegung in ihrer „Geheimlehre" den großen Astronomen Her-
schel, welcher klar erkannt haben muß, daß außer Kraft, Masse und
Geschwindigkeit andere Potenzen im Weltall tätig sind.

Herschel sagt: „daß ein Wille nötig ist, um eine kreisrunde
Bewegung zu erteilen, und ein anderer Wille, sie zu hemmen. Dies
zeigt und erklärt, wieso ein in seiner Bewegung verzögerter
Planet schlau*) genug ist, seine Zeit genau auszurechnen,
um zur festgesetzten Minute einzutreffen."

**) Die Erde ist auch in anderer Beziehung r> schlau geworden", ich erinnere
an die Tatsache der sogenannten „Massen-Kompensation der Gebirge." Es
ist wissenschaftlich erwiesen, daß die Erde sehr gut ausbalanziert ist. Unter
jeder mächtigen Gebirgskette befinden sich entsprechend große Hohlräume oder
Räume mit Material geringer Dichte. So wie der Maschinenbauer zwecks ruhigen
Laufes Schwungräder sorgfältig ausbalanziert, so ist auch unsere Erde sorgfältig
ausgeglichen. — Muß man sich da nicht die Frage stellen: „Wie können die rohen
und blinden Kräfte des Vulkanismus, der Erosion etc. ebenso zweck- und zielbewußt
handeln wie der Mensch? Deutet die Tatsache der Massenkompensation nicht sehr
klar darauf hin, daß bei Bildung der Erdoberfläche auswählende, leitende und lenkende
Faktoren und Prinzipien tätig gewesen sein müßen? Das mag vielen Geologen
sehr unangenehm klingen, ebenso unangenehm wie die metaphysischen Konsequenzen?
die ich aus dem Phänomen der Gezeiten (siehe meine Arbeit „Ein Beitrag zum
Phänomen der Gezeiten", Zentralblatt für Okkultismus, Jahrgang I) notgedrungen
ziehen mußte. Die Richtigkeit des Ganges meiner Berechnung daselbst mußten
mir einige Professoren der Mathematik und Physik rückhaltlos zugeben, aber
daß die zweite Flutwelle von der Erde selbst als bewußte Reaktion gegenüber
der Anziehungskraft des Mondes herrühren soll, eben weil die Erde das Bestreben
zeigt sich im Gleichgewicht zu erhalten, das kann und darf nicht zugegeben werden.
Ja ein Professor ging so weit, zu erklären, daß man am besten tue, von nun ab in
den Lehrbüchern lieber auf jede Art von Erklärung der Gezeiten abzusehen
, als meine metaphysischen Konsequenzen z u verbreiten. Sogroß
ist die Angst, daß die Wahrheit offenbar werde, daß man lieber eingesteht, wir
können Ebbe und Flut nicht vollständig erklären, anstatt die Augen zu öffnen und
den ganzen Kosmos als das Produkt lebendiger intelligenter Kräfte anzuerkennen.
Aber diese Vogel Strauß-Politik kann kaum mehr ein Jahrzehnt dauern und dann
wird auch die Astronomie, Astrophysik etc. von höherem Standpunkt betrieben
werden müssen. Freilich die alten Professoren materialistischen Schlages werden
sich nicht akkommodieren, aber die jüngere Gelehrtengeneration wird den Fortschritt


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