Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 181
(PDF, 134 MB)
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181 —

Grundelemente gekommen und damit die Wahrscheinlichkeit einer Umwandlung
verschiedener als „Elemente" bekannter Stoffe gegeben worden?

Diese Wahrscheinlichkeit wird aber zu steigender Gewißheit, wenn
wir die Fortschritte der Chemie verfolgen. Strindbergs Experimente
sind bekannter geworden, die unzweifelhaft die Zerlegbarkeit verschiedener
als Elemente bekannter Stoffe beweisen. In Verbindung damit werden
sich viele Leser dieser Zeitschrift des Aufsatzes „Zur Transmutation
der Materie" vom gegenwärtigen Herausgeber des Zentralblattes (II. Jhrg.
6. Heft) erinnern, worin vor allem über die Versuche des Chemikers
Jovitschitsch in Belgrad mit seinem Synthetisator berichtet wird. Darnach
ist es diesem Gelehrten gelungen, durch Einwirkung dunkler elektrischer
Entladungen auf Aethylen und Acetylen eine Umwandlung herbeizuführen
, wobei sich die zum Experiment benutzte Materie stets verminderte
, freilich nur scheinbar, denn die fehlende Materie war in Wirklichkeit
in einen andern Stoff verwandelt worden.

Bemerkenswert ist, daß die Umwandlung unter Einwirkung elektrischer
Ströme erfolgte, denn seither hat sich die Elektrizität tatsächlich
als zur energetischen Stoffumwandlung in hervorragender Weise geeignet
erwiesen. So ist es sogar gelungen, Metalle zu transmutieren.

Der glückliche Experimentator ist Bayard Cobb in Canada. Seine
Versuche sind aber den Bestrebungen der alten Alchemisten gerade entgegengesetzt
. Suchten diese aus unedlen Metallen das edle Gold zu gewinnen
, so verwandelte Cobb das edle Gold in Kupfer und zwar unter
Bedingungen, die als einwandfrei gelten müssen und eine Nachprüfung
der Experimente leicht ermöglichen.

Cobb nahm — wie er in der „Chemical News" erzählt — chemisch
reines amorphes Gold, schloß es in eine Glasröhre ein und ließ durch
die goldgefüllte Glasröhre dtn Funkenstrom einer Induktionsspirale von
20 cm Länge eine halbe Stunde lang wirken. Als er darnach das Gold
in Königswasser löste, fand er die Lösung kupferhaltig.

Zur Würdigung dieses Experimentes sei noch Folgendes erwähnt.
Da das Gold amorph war, ist es so gut wie ausgeschlossen, daß Kupferteile
damit vermengt gewesen seien; denn chemisch reines amorphes
Gold läßt sich in denkbar sicherster Reinheit herstellen. Nun möchte
aber eingewendet werden, daß sich in der Glasröhre Kupferteile von
früheren Experimenten her befunden haben könnten. Ahnlich ist es ja
dem bekannten englischen Chemiker Ramsay ergangen, als er Kupfer
in Lithium verwandelt zu haben glaubte. Bei genauer Nachprüfung fand
er, daß die Lithiumteilchen, die durch die Einwirkung von Radium-
Emanationen auf eine Kupferlösung sich gebildet hatten, von den zum
Experiment verwendeten Glasgefäßen herrührten. Diese Täuschung scheint
nun bei Cobb ganz ausgeschlossen; denn Cobb hat seinen Versuch bereits
viermal wiederholt, und trotz der peinlichsten Vorsicht blieb das
Ergebnis dasselbe. Dabei waren die Elektroden in der Röhre aus reinem


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