Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 185
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0192
185 —

Über dessen hellseherische Fähigkeit gibt das Landgericht
von Mühlhausen in seinem Urteil vom 22. Juni 1908

als Tatsache

zu: „daß in vielen Fällen in der Tat die richtige Diagnose der
Krankheiten gestellt worden zu sein scheint, und daß dieser
Umstand Beziehungen und Kräfte vermuten läßt, die von der
Wissenschaft noch nicht aufgeklärt sind".

Näheres erfahren Sie brieflich durch mich.

H. Wagner, approb. Apotheker (ohne ärztliche Approb.)
Unternehmen für psychische Forschung
Mühlhausen i. Elsaß, Züricher Straße 7.

Anfragen bitte 10 Pfennig-Marke beilegen.

Einfluß der Farbe auf den Gemütszustand des Menschen. Dr. Leon
Landone hat durch Versuche an Kindern festgestellt, daß die verschiedenen Farben
einen erheblichen Einfluß auf den Gemütszustand und auf die Geistestätigkeit ausüben
. Die Kinder wurden mehrere Stunden lang im Zimmer beschäftigt, die mit
verschiedenen Farben belichtet wurden. In Zimmern mit rotem Licht und rotbe-
hangenen Wänden brachten sie fast zweimal soviel fertig als sonst. Der Blutumlauf,
die Herztätigkeit und der Appetit waren dabei in einem Maße gesteigert, daß in
diesen Tagen niemals das gewöhnliche Frühstück genügte. Auf das Gemütsleben
schien das gelbe Licht von Einfluß zu sein. Kinder, die sonst ihren Spielgefährten
gegenüber sehr unverträglich und zänkisch waren, benahmen sich jetzt sehr liebenswürdig
, die sonst in zwei Stunden geleistete Arbeit steigerte sich bei gelben Lichte
um 50 Prozent. Waren die Wände mit schwarzem Karton bedeckt und die Fenster
mit schwarzem Batist behangen, so wurden die Kinder verdrießlich, mürrisch und
schwermütig. Nicht halb so viel Arbeit, wie sonst, wurde geleistet und bald klagten
die Kinder über Magenbeschwerden. Blau schien Ruhe und Stille zu befördern
und die Neigung 2p haben, die Kinder ernsthaft zu machen. Die besten Erfolge
aber zeigte die grüne Farbe. Mehr und bessere Arbeit wurde bei ihrer Einwirkung
geleistet und weniger Ermüdung empfunden. Der interessanteste Versuch aber
war der lezte, der darin bestand, daß die Wände des Zimmers mit sieben verschiedenfarbigen
Draperien behängt wurden. Die Farben der Wändbehänge und
der Belichtung wurden dann jede halbe Stunde geändert, und die Folge war, daß
die im Laufe einer Stunde geleistete Arbeit sich fast um 200 Prozent erhöhte, sie
war aber auch besser und kein einziges Kind schien ermüdet, keines klagte über
Kopfschmerzen und am Schlüsse der Übung schienen die Kinder ebenso frisch,
ebenso munter und ebenso aufgelegt wie zu ihrem Anfange. —

Das ist an sich nichts Neues. Dr. E. Babbitt schrieb bekanntlich ein großes
Werk über „Die Prinzipien des Lichts und der Farbe". Bondegger empfiehlt grüne
Tapeten, grüne Fensterscheiben, grüne Lampenschirme etc., um in kurzer Zeit die
Nerven zu kräftigen und zu beruhigen. Wann wird endlich diese Art von „Lichttherapie
" allgemein angewandt werden oder als vorbeugendes Mittel gegen
Nervenerschöpfung in Schulen etc. praktisch verwendet werden?

(Die Schriftleitung.)

Die Macht des Geistes über den Stoff wird in neueren Experimenten
mit Elektrizität durch Dr. Otto von der Pfordten illustriert, welcher meint nachgewiesen
zu haben, daß die Wirkung der Elektrizität im menschlichen Körper durch
den Gemütszustand modifiziert, ja selbst neutralisiert werden kann. Aspinal hat
schon bemerkt, daß Elektrotechniker, die im Schlafe lebensgefährliche Drähte berührten
, außer einer Verbrennung keinen Schaden erlitten; Jelinek fand, daß ein
sonst tödlicher Strom Kaninchen nicht verletzte, wenn dieselben chloroformiert
sind. Von noch größerem Interesse sind die Fälle, wo die Wirkung des Stromes
durch die gespannte Erwartung oder Aufmerksamkeit eines Menschen neutralisiert
wurde. Er sagt, daß Elektrotechniker oft Maschinenteile berühren, um sich zu ver-


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