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am 20. Dezember 1905 in Boston in den Vereinigten Staaten einen!
Herzleiden erlegen war. Und wie es sich später bei genauer Nachforschung
herausstellte, erwiesen sich auch die übrigen Andeutungen in
obiger „Botschaft": „eine goldene Uhrkette mit Zigarren-Abschneider" usw.
als beinahe vollständig zutreffend auf den verstorbenen Hodgson, so daß
man ordentlich Mühe hat, den Gedanken zu unterdrücken, daß zwischen
diesem verstorbenen Forscher und jener „Botschaft" doch irgend ein
kausaler Zusammenhang bestehen dürfte. Mrs. Holland hatte wohl den
Namen Hodgson damals häufig nennen gehört, ihn wohl auch öfter gelesen
, aber von all den Dingen, die diese „Botschaft" enthält, hatte sie
nicht die leiseste Ahnung.
Dieses sonderbare auf Hodgson hinweisende Skriptum kam also
bei Mrs. Holland am 9. Februar 1906 zustande. Am 28. Februar kam bei
ihr dann ein Skriptum heraus, das eine Beschreibung der äußeren Erscheinung
von Hodgson enthielt, und am 7. März ein solches, in dem
die schreibende Hand sich mühsam abgequält hatte, den deutschen
Namen Hugo Münsterberg aufs Papier zu bringen, was ihr erst nach
verschiedenen vergeblichen Versuchen gelang. Dr. Hugo Münsterberg
ist bekanntlich Professor der Psychologie an der Harvard-Universität in
Cambridge bei Boston, wo auch Dr. Hodgson in den letzten 10 Jahren
seines Lebens seinen Wohnsitz hatte. Professor Münsterberg, der ein
ausgesprochener Gegner der Bestrebungen der S. P. R. ist, war nun vor
einigen Jahren in einer „The Eternal Life" betitelten Schrift gegen die
S. P. R. scharf vorgegangen, und Dr. Hodgson hatte sich als Haupt-
Vertreter dieser Gesellschaft in den Vereinigten Staaten, wie aus seinen
hinterlassenen Notizen hervorgeht, offenbar vorgenommen, auf die Münster-
bergsche Schrift zu antworten. Von alledem wußte Mrs. Holland so gut
wie nichts. Jedenfalls war ihr der Name Hugo Münsterberg total unbekannt
.
Das Hervortreten des Namens Richard Hodgson in den automatischen
Skripten der genannten Dame fällt nun aber zeitlich zusammen
mit dem erstmaligen Auftreten desselben Namens in den Skripten einer
amerikanischen Automatistin, nämlich der allen Freunden psychischer
Forschung schon seit langer Zeit bekannten Mrs. Piper in Boston. Dem
Automatismus dieser Mrs. Piper hatte der verstorbene Hodgson, solange
er in Boston lebte, seine ganze Aufmerksamkeit gewidmet und
deren Skripten einem fortwährenden genauen Studium unterzogen. Diese
Studien hatten ihm ebenso, wie dies bei Myers der Fall gewesen war,
nach und nach die Überzeugung beigebracht, daß sich auf diesem Wege
die Möglichkeit eines, wenn auch sehr mühsamen und unvollkommenen
Verkehrs mit Verstorbenen eröffne. Sehr bald nach Hodgsons Tod wurde
dann auch, wie zu erwarten war, durch Bostoner und New Yorker
Zejtungen das sensationelle Gerücht verbreitet, Hodgson hätte durch die
Hand der Mrs. Piper bereits eine Botschaft aus dem Jenseits gesandt —
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