Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 213
(PDF, 134 MB)
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zeigt letzterer dabei immer dieselbe Seite. Mit anderen Worten gesagt:
weder Mond noch Merkur haben eine Achsendrehung, so wenig als ein
Punkt der Peripherie eines Rades eine Achsendrehung hat; er dreht sich,
falls das Rad bewegt wird, lediglich um den gemeinsamen Mittelpunkt.
Genau so ging es der astronomischen Welt mit der Achsendrehung der
Venus. Vom Jahre 1727 bis zum Jahre 1890 stand die Achsendrehung
der Venus auf Grund zahlreicher Beobachtungen mit 23 Stunden, 21
Minuten und sogar 21,93 Sekunden fest. Da wies 1890 Schiaparelli
gleichfalls nach, daß die Venus sich erst in 224,7 Tagen, d. h. bei einmaligen
Umlauf um die Sonne, um ihre Achse drehe, also in Wahrheit
keine Achsendrehung besitze.

Also auch „wissenschaftliche Beobachtungen" sind, wie man sieht,
durchaus nicht fehlerfrei!

Was nun die paradoxe Behauptung „eines eisfreien Meeres oder
eines warmen, fruchtbaren Landes jenseits der Eisregion" betrifft, so müssen
wir auch da vorsichtig mit unserem Urteil sein.

Ehe wir nicht tatsächlich die ganze Polarregion vollständig
erforscht haben, dürfen wir die Möglichkeit solch einer warmen Zone
jenseits des ewigen Eises nicht ableugnen. Ich erinnere an etwas Ahnliches
. Bis vor wenigen Jahren glaubte man auf Grund der Beobachtungen
, die kühne Luftschiffer angestellt haben, daß die Temperatur der
Erdatmosphäre proportional der Höhe ständig abnehme. Die höchste
Höhe, die bemannte Ballons samt Registrierinstrumenten erreichen konnten,
war zirka 11000 Meter; bis zu dieser Höhe stimmte die Sache vollkommen
. Da ließ man eines Tages unbemannte Registerballons steigen.
Bis 14000 Meter Höhe nahm die Temperatur wirklich noch weiter ständig
ab. Aber darüber hinaus zeigte sich plötzlich eine Temperatursteigerung
, die konstant anhält, so hoch als überhaupt diese Registrierballons
steigen können. *) Diese unerwartete Tatsache nannte
die Wissenschaft „große Inversion" oder große Umkehrung!

Und wenn also wirklich am Pol solch ein Wärmegürtel existieren
sollte, so ist auch nicht ausgeschlossen, daß dort hochentwickelte Menschen
im physischen Körper leben sollten. Mit höheren Kräften begabt, könnten
sie leicht den Berechnungsexponenten derAtmosphäre so verändert haben,
daß sowohl Cook als Peary in ihren Messungen getäuscht wurden! Ich
glaube, daß dazu nicht einmal höhere Magie, sondern einfach eine tiefere
Kenntnis der Beziehungen zwischen Licht und Elektrizität oder Licht
und Magnetismus genügen würden. So einfach ist also das Nordpolproblem
nicht, nur das lenkbare Lenkschiff hat Aussicht es zu lösen.

Während ich diese Zeilen zu Papier bringe, laufen nun in angesehenen
Tagesblättern die „Zweifel der Fachleute", daß Cook oder Peary
den Pol wirklich erreicht hätten, immer dichter ein.

*) Bis jetzt etwa 25000 Meter.


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