Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 224
(PDF, 134 MB)
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des menschlichen Körpers*) verglichen werden. Demnach wäre beispielsweise
die Sonne das Herz unseres Planetensystems.

Nichtsdestoweniger hat jedes Organ seine eigene Psyche, seinen
eigenen Geist, w.enn auch diese spirituellen Faktoren der einzelnen
Körperteile in gewisser Abhängigkeit von der einigenden Kraft
des Zentralwillens sein müssen.

„Die einzelnen Organe", sagt Paracelsus, „sind alle Behälter und
Kasten, darin die Sinne geboren werden. Und die Arznei wirkt dadurch,
daß sie das Haus läutert und reinigt, darin das Corpus spirituale
mag genugsam verbringen sein Wesen wie in einer unbefleckten Kammer.*

Wir haben hier also, sagt E.Schlegel in seinem Buch „Paracelsus
in seiner Bedeutung für unsere Zeit" (S. 112) erstens eine materielle
Vorrichtung, das Sinneswerkzeug, zweitens ein „Geborenwerden" von
Empfindungen oder psychischen Werten durch die Aktion eines
„Corpus spirituale."

Daß jedes einzelne Organ ein beinahe unabhängiges belebendes
und organisierendes Prinzip enthält, ist eine bekannte Sache. Das Herz
eines Fisches z. B. schlägt nach seiner Herausnahme aus dem Leib
noch stundenlang weiter. Und wenn gewisse Organe im menschlichen
Körper nicht eine relative Unabhängigkeit errungen hätten, so wäre dies

*) Diese Auffassung vertritt und begründet ausführlich K. G. Dobler in seinem
Werk: „Ein neues Weltall*4, begründet durch die Erfindung des „Kometograph" und
durch eine „vergleichende Astro-Embryologie.* Mit Abbildungen und Tafeln.
Dritte Auflage. Verlag Max Altmann, Leipzig. Dobler sagt darin in den Schlußbetrachtungen
: „Durch die vereinigten Resultate der astro-kometographischen und
der astro-embryologischen Vergleiche sind wir zu der Erkenntnis gelangt, daß unser
Weltall ein organischer Bau ist, daß dieser organische Bau einem höheren menschlichen
Wesen angehört, einem Wesen, welches aus Geist und Stoff, aus Fleisch und
Blut, aus denselben chemischen Zusammensetzungen besteht wie wir, wie unsere
Erde, wie unsere Sonne, unsere Sonnensysteme usw."

„Unser Weltall als organischer Bau steht somit mit den geistigen und körperlichen
Funktionen des Gesamtorganismus in Verbindung und zwar durch das
Nervensystem desselben. Den Zentralsitz des Nervensystems bildet das Gehirn,
von da aus werden die geistigen Funktionen des Gesamtorganismus mit Bewußtsein
geleitet."

Kurz, Dobler kommt nun zu dem Schluß, daß: „es außer den Erdenmenschen,
außer den Menschen des Weltalls, auch noch höhere, mächtigere menschliche
Organismen gibt. — Ferner, daß der Erdenmensch selbst wiederum für
jene Milliarden kleinster, mikroskopisch unsichtbarer Organismen, die
Atome, welche in seiner Eizelle den Kern (die Sonne) für sein eigenes
Ich aufbauten, ein höheres menschliches Wesen bildet . Da hätten wir
also eine vollkommen analoge Auffassung des Mikro- und Makrokosmos auf Grund
einer vergleichenden Betrachtung seines Aufbaues, seiner Entstehung und seiner
lebendigen Funktionen. Ganz ähnliche Gedanken finden wir in den heiligen Schriften
der Indier, wo das sichtbare Weltall mit dem Leib des Brahma verglichen wird.
Diese Weltanschauung ist dennoch die vollkommenste, weil sie hinter dem physischen
Leib des Makrokosmus (und selbstredend auch des Mikrokosmos des Menschen)
die geistige Wesenheit erkennt, die beide durchdringt und belebt.


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