Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 230
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0237
- 230 -

in seiner Schrift „Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und
Verkündung des nächsten Weltkrieges*) sogar den periodischen Gang
der Völkerschicksale mit der rythmischen Sonnentätigkeit in Einklang
bringen konnte, so lohnt es sich, ein wenig näher auf diese „rythmische"
Sonnentätigkeit einzugehen. Man sieht daraus, daß auch die „Astrologie"
— weil auf Tatsachen fußend — nicht zu verwerfen ist. Doch dies
nur so nebenbei!

Zunächst wollen wir also sehen, was die Wissenschaft darüber weiß.
Da ist in erster Linie die Tatsache des periodischen oder rythmischen
Auftretens der Sonnenflecken beachtenswert. Durch Beobachtungen seit
dem Jahre 1749 erkannte man, daß innerhalb von 11 Jahren (genauer 11,11)
die Zahl der Sonnenflecke zwischen einem Maximum von ungefähr 140
und einem Minimum von etwa 2—4 Flecke schwankt. Es wurde aber
noch eine weitere Periode vom Fünffachen dieses Zeitraums, also von
rund 56 Jahren und eine Perodizität von zehnfacher Größe, also von
etwa 112 Jahren erkannt.

Unwillkürlich tritt uns nun die Frage nach der Wesenheit der
Sonnenflecken und der Ursache ihres persönlichen Auftretens entgegen.

Erst in allerneuester Zeit ist es E. Haie,**) früheren Direktor des
Yerkes-Observatoriums und jetzt Direktor des Mount-Wilson-Solar-Obser-
vatory (also einem Spezialisten der Sonnenforschung) mit wachsendem
Erfolg gelungen, den Nachweis zu führen, daß die Sonnenflecke elektromagnetischer
Natur seien. Nach den spektrographischen Beobachtungen
enthüllten sich die Sonnenflecken: „als Attraktionszentren, welche den
Wasserstoff der Sonnenatmosphäre zu sich hinziehen, und diese Wirbel
beweisen somit das Bestehen von zyklonartigen Stürmen in der Umgebung
der Sonnenflecken. Herr Haie sprach sofort die Vermutung
aus, daß in diesen Wirbeln elektrische Ströme mit herumkreisen. Ein
System solcher Ströme müßte ein magnetisches Feld erzeugen mit Kraftlinien
senkrecht zur Ebene des Wirbels, und ein Sonnenfleck nahe der
Mitte und in der Mitte der Sonnenscheibe würde uns Licht parallel den
Kraftlinien zusenden müssen."

Nun hat Zeemann 1896 nachgewiesen, daß die Spektrallinien
leuchtender Dämpfe durch magnetische Kräfte in mehrere Linien gespalten
werden. Ist die Emmissionsrichtung der Lichstrahlen parallel zu
der der magnetischen Kraftlinien, so erscheint jede Spektrallinie als ein
sogenanntes „Duplet", d. h. die Spektrallinie wird verdoppelt.

Herr Haie machte nun zahlreiche Aufnahmen, die keinen Zweifel
mehr aufkommen lassen, daß die Sonnenfleckenduplets zirkulär polarisiert

*) Gleichfalls durch Max Altmann, Leipzig, zu beziehen.
**) Vergleiche G eorge E. Haie: „Über das wahrscheinliche Bestehen eines magnetischen
Feldes in den Sonnenflecken0 (Astrophys. Journal 1908, vol. XXVIII p. 315
bis 343). Deutscher Auszug in der „Naturwissenschaftlichen Rundschau vom
25. Febr. 1909.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0237