Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 242
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0249
—. 242 —

Geheimnisse vorbehalten bleiben, deren Enthüllung ihm in seiner jetzigen
Verfassung keinerlei Nutzen, aber für seine spätere Entwicklung vielleicht
Schädigung bringen könnte.

Also — Geduld — Geduld! Auch Eure Zeit kommt; schneller als
Ihr heute ahnt! Und Ihr werdet sehen, verstehen, wissen! Studierenden,
die lediglich mit dem „Intellekt" (jener weltlich so hoch gestellten
Eigenschaft) in die Theosophie eintreten, denen die inneren Fähigkeiten
der Intuition und des höheren Manus gänzlich mangeln, oder, was noch
schlimmer, die deren Entwicklung nicht einmal anstreben, sind meist die
Törichsten. Sie kommen mit absurden, uns Alteren ganz toll klingenden
Verlangen heraus, als: „ja, wenn mir ein Mahatma erschiene, dann würde
ich überzeugt sein!" — Solchen Toren, wie ernst sie es sonst auch
meinen mögen, kann nicht eindringlich genug gesagt werden: Der Theosophie
und ihren Lehrern — von allen, jenen weisesten der Menschen,
die wir Meister oder Mahatmas nennen, liegt nichts, absolut gar nichts
daran, die Ungläubigen zu überzeugen. Der Gewinn des theosophischen
Studiums steht ganz auf Seite des Studierenden. Für die Lehrer und die
Uberzeugten hat der erst noch zu Uberzeugende gar keinen Wert, es
sei denn, den allgemeinen Menschenwert im höchsten Sinne. Aber
Propaganda zu machen, liegt jedem echten Theosophen fern und muß
ihm, nach seiner Wissenschaft von dem allmähligen Heranreifen der
Menschheit, von der Stellung jedes einzelnen in der Entwicklung und
Wiedergeburt fern liegen. Der Theosoph weiß, daß der nicht Ueber-
zeugte einfach noch nicht auf der gewünschten Stufe angelangt ist. Ob
er sie in dieser oder erst in einer nächsten Inkarnation erreicht, hängt
von Dingen ab, die sich der oberflächlichen Beurteilung entziehen.

Annie Besant sagt: „Wenn ein Individuum besondere Hilfe erhalten
soll, so muß es auch besondere Empfänglichkeit dafür zeigen." Und ich
füge bei: „Wer also nicht überzeugt zu werden vermag, der hat eben
die Stufe dieser besonderen Empfänglichkeit dafür noch nicht erreicht."
Annie Besant führt weiter aus, daß die Meister nur dann die Verwendung
der großen Energieen, welche* der Evolution der Menschheit vorwärts
helfen, für das raschere Wachstum eines einzelnen Ego gestatten, wenn dieses
auserwählte Ego eine große, selbstlose Tätigkeit für rascheren Fortschritt
bekundet, wenn es durch eine liebevolle, selbstlose, hülfreiche Natur
und durch das volle geistige (nicht intellektuelle) Ausnützen der ihm zu
Gebote stehenden Religion und Philosophien sich in die vorderste Reihe
der vorwärts strömenden Menschenwellen hindurch gekämpft hat!"

Dann wird ihm die Hilfe der Meister, der Mahatma! Aber nie und
nimmer wird es der skeptischen Neugierde oder selbst dem sehnenden
Zweifel allein, ohne strenge, ernste Arbeit an sich selbst, gelingen, bis
zu dem Punkt durchzudringen, wo der Meister dem Schüler von Angesicht
zu Angesicht erscheint


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0249