Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 267
(PDF, 134 MB)
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6. UnePWtete JWitaPbeitep,

Von O. Praekursor.

Im „Berliner Tageblatt" vom 27. September finden wir folgenden
Artikel:

Ein schwedischer General als „Hellseher".

„Schwedische Blätter berichten von einem seltsamen Falle der Hellseherei
. Der schwedische General Björlin hat danach im Juni dieses
Jahres während seiner damaligen Krankheit die Ermordung des Generals
Beckmann vorausgesagt. General Björlin lag in Varberg krank darnieder,
und in derselben Nacht, in der sein Freund General Beckmann in Stockholm
ermordet wurde, sah Björlin im Fieber die ganze Mordszene. Die
Krankenpflegerin, die zu jener Zeit den General Björlin pflegte, hat jetzt
über das Ereignis, das sie am nächsten Tage genau niedergeschrieben
hat, ausführliche Mitteilungen gemacht.

Nach dem Inhalt der Aufzeichnungen der Krankenpflegerin ist der
General während seiner Krankheit des Nachts immer sehr unruhig gewesen
; er phantasierte über seine Arbeit, über Krieg und Totschlag. In
der Nacht zum 26. Juni fing er mit einem Male an, den Namen des
Generals Beckmann zu nennen, und er rief hierbei mehrmals, daß General
Beckmann in Lebensgefahr sei. Im Laufe des darauffolgenden Tages,
des 26. Juni, als General Björlin wieder durchaus klar und zurechnungsfähig
war, hatte er wiederholt das drückende Gefühl, als stünde etwas
Unheimliches bevor, und versicherte seiner Umgebung, daß sich „heute
in Stockholm etwas Schreckliches zutragen werde". Des Abends war er
noch viel unruhiger als sonst und wollte nicht im Bett bleiben. Er
wanderte im Nachtgewand ruhelos im Zimmer auf und ab und sprach
mit steigender Angst von Beckmann; er glaubte im Zustande des Fiebers,
daß er selbst in Stockholm sei, und wollte dem General Beckmann zu
Hilfe eilen. Mehrmals versuchte er aus dem Krankenzimmer hinauszukommen
, und einmal gelang es ihm, bis auf die Treppe zu gelangen,
bevor er aufgehalten werden konnte. Gegen 11 Uhr erreichte die Nervosität
ihren Höhenpunkt. Plötzlich rief er: „Schwester, hören Sie, wie
die Schüsse knallen?" Als die Krankenpflegerin ihn zu beruhigen suchte,
wurde er heftig und rief: „Sehen Sie denn nicht den Pulverrauch? Ich
sah, wie Beckmann erschossen wurdel — Sehen Sie nicht, wie sein Blut
auf der Straße fließt?" Die ganze Nacht verbrachte General Björlin in
demselben Zustande größter Erregung und erst um 6 Uhr früh schlief
er ein. Als er aufwachte, war er wieder völlig klar und zurechnungsfähig
, zur Krankenpflegerin aber sagte er: „Sie sollen sehen, General
Beckmann haben sie erschossen!" Um 9 Uhr früh kam die Morgenzeitung.
Der General verlangte sie sofort zu sehen und stellte fast feierlich die
Wahrheit seiner Prophezeiung fest.


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