Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 271
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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diesem Wege zu befreien. Überall dort, wo der Arzt keine körperliche
Grundlage für ein Leiden finden kann, handelt es sich um „Nervosität",
d. h. um ein seelisches Leiden. Wozu nun soll man sich da einem
fremden Einfluß in dem künstlich herbeigeführten Schlafzustande hingeben
, durch den der eigene Wille nie erstarken kann? Durch eigene
Kraft sollen wir die Wiedergeburt einleiten. Es verliert sich dann
auch jede Furcht vor späteren Erkrankungen. Doch verfahren wir
nicht so, daß wir uns bei unserem Vorhaben zu sehr in unsere
eigenen Interessen verwickeln. Das Ich, welches nun nach Entfernung
einiger Hindernisse sein Licht besser erstrahlen lassen kann, ist doch
nur ein Funke jener geistigen Sonne, die das All durchflutet. An
diese Verbindung sollten wir stets denken und daher unsere Pflichten
an die Schwächeren nicht unerfüllt lassen. Der Vorgeschrittene möge
dann, wie ich es mit Erfolg getan, zu folgenden Atemübungen übergehen
. Bei der tiefen, langsamen Einatmung erfülle man sich mit
diesem oder einen ähnlichen Gedanken: Ich atme den lebendigen,
Heilung (oder Stärkung) bringenden göttlichen Odem! Nach
einer Pause, während der man den Atem anhält, denke man während
des langsamen Ausatmens durch den gespitzten Mund: Ich sende Liebe
und Kraft der ganzen Menschheit! Es ist ja nicht schwer, sich eine
Reihe solcher Atemübungen zusammenzustellen, die außerordentlich wohltuend
wirken. Auf diesem Wege gelang es mir, eine gewisse Harmonie
zwischen Geist, Seele und Körper herzustellen. Bei diesen Bemühungen
konnte ich dann auch feststellen, daß sich mein Gedächtnis in erfreulicher
Weise stärkte, ohne daß ich je zu besonderen technischen Hilfsmitteln
meine Zuflucht hätte nehmen müssen. Ohne Zweifel ist ein
schwaches, unverläßliches Gedächtnis die Folge allgemeiner Zerstreutheit
. Gelingt es, diese zu bekämpfen, so muß sich das Gedächtnis in
natürlicher Weise entwickeln. Wer es gelernt hat, seine Gedanken zusammenzuhalten
, wenn er etwas sieht oder hört, legt den empfangenen
Eindruck so fest nieder, daß er ihn nach Wunsch wird wieder hervorrufen
können. Will jemand besondere Anstrengungen machen, so betrachte
er irgend einen Gegenstand, ein Bild, ein Haus, einen Baum
oder eine Blume mit großer Aufmerksamkeit in allen einzelnen Teilen,
um dann mit geschlossenen Augen ein geistiges Bild des Geschauten
zu schaffen. Dieses vergleiche er dann mit dem Original und gebe sich
nicht eher zufrieden, bis dieses vollkommen erreicht worden ist. Auch
des Gesetzes der Ideen-Verbindung (Assoziations-Gesetz) bediene ich
mich dann und wann. Hierbei frischt man einen ähnlichen Eindruck
von füher her auf, um ihn mit dem neuen zu verbinden und beide
gewissermaßen aneinanderzuketten. Man hat schließlich die Genugtuung
, daß sich ein gefügiger Organismus in den Denkorganen entwickelt
und wir uns der früheren Anstrengungen nicht mehr bewußt
werden.


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